Die Produkte von Harley Benton werden immer besser. Vielfach teurere Produkten nicht immer besser. Genau verhält es sich auch mit diesem praktischen Pedal.
Vorweg: die gebotene Qualität ist nicht nur am Preis gemessen hervorragend und absolut professionell einsetzbar.
Die Drive Einheit ist ein klassischer Tubescreamer. Den Hot/Warm - Switch( besser wäre Hot/Thin) wird man vermutlich einfach auf Hot stehen lassen. Hier hat man alles was man möchte.
Zu bemerken ist, dass das Pedal insgesamt weniger Verzerrung über den Drive Regler freigibt, als das ein TS macht. Das verwundert zunächst. Sobald man den Level Regler aber über die 12Uhr Stellung, idealerweise kurz hinter der 13Uhr Stellung, positioniert, reicht die Zerre locker aus, für das ein TS Style Zerrer so können solle.
Das sollte man nur bedenken, um das Pedal nicht vor den falschen Amp zu setzen. Ein digitaler Fender Tone Master wird nicht so gerne geboostet, während entsprechende Röhren- Amps da nichts gegen haben.
Die Zerre ansich ist grundsätzlich wie erwartet, aber ein wenig gröber. Im Direktvergkeich mit einem TS wirkt dieser lebendiger und homogener, der Twoface etwas sterilen und eindimensionaler.
Dennoch ist der Sound gut und professionell.
Ahnliches kann man auch über die Tremolo - Einheit sagen. Macht was sie soll und klingt. Man erkennt das Vintage - Tremolo. Aber auch hier wirkt es etwas weniger lebendig und verwaschener, als höherpreisige Geräte.
Grundsätzlich, und das wäre für mich entscheidend, springt das Pedal aber über die Hürde um damit professionell zu arbeiten. Es gibt beide Pedal in deutlich höherer und teurer Qualität. Ist das nötig? Nun, für die meisten vermutlich nicht? Auf der Blues Session mit einem Fender Blues Junior oder ähnlichem Amp, braucht man eigentlich nicht mehr. Was schleppt man denn sonst noch zu seinen Gigs mit? Daher ist dieses Pedal schon sowas wie eine Ideallösung, sofern man Blues spielt, ob mit fester oder der Session - Band.
Für Musiker sind es schon spannende Zeiten. Was für wenig Geld heute alles machbar ist, ist sehr erfreulich. Während die etablierten Marken wie Gibson oder Martin und andere zu absoluten Luxus- Brands mutieren, deren Preisphilosophie inzwischen Richtung Got 1 Pay 2 tendiert, ist die Frage mehr denn je, ob den preislichen Run auf den richtigen Markennamen noch mitmachen muss?