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Behringer Perfect Pitch PP1

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Behringer Perfect Pitch PP1
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Beherrscht sein Kerngeschäft (vorerst) nicht so recht
M?LTE 22.08.2023
Ich habe mir das PP1 Modul zugelegt, um Performances mit meinem Modular-System hier und da um ein paar Experimente mit der Gitarre zu erweitern. Ich habe das Modul dementsprechend nur mit einer E-Gitarre getestet.

Zu den positiven Aspekten: Die Verarbeitung macht einen guten Eindruck, die Potis laufen sauber, nicht zu wabbelig, alle Buchsen fühlen sich beim Einstecken satt und definiert an. Die Platinen (bei Eurorack-Modulen naturgemäß sichtbar) machen einen guten Eindruck, die Bestückung incl Lötstellen sieht sauber aus. Insgesamt ist das Modul mechanisch robust aufgebaut. Ob man das Frontpanel optisch mag, ist Geschmackssache - und darüber kann man bekanntlich nicht streiten. Ich las kürzlich in einem Forum, die Optik erinnere an eine Tschernobyl-Bedienkonsole. Das muss kein Minuspunkt sein.

Zusätzlich zur Kernfunktion von Pitch-CV und Gate-out wäre sicher auch eine extrahierte Volume- bzw Velocity-CV nützlich gewesen. Das durchgeschleifte Eingangssignal (dry through) ist praktisch, man kann das Modul während einer Session permanent in seiner Gitarren-Signalkette belassen. Das 75 Hz low-cut-Filter für das Eingangssignal macht selbstredend Sinn, ich weiß allerdings nicht recht, unter welchen realen Umständen man es überhaupt deaktivieren möchte. Dass man einstellen kann, wie das Modul mit Bendings umgeht, ist grundsätzlich insb. für Gitarre nett - wenn das Pitch-Tracking denn überhaupt adäquat funktionieren würde (s.u.). Auch dass man den Instrumenten-Eingang für hochimpedante Quellen auf Hi-Z stellen kann, klingt praktisch für E-Gitarren und ähnliche Instrumente. Allerdings funktioniert das Modul ohne vorgeschalteten Kompressor noch schlechter als mit (s.u.), der Fall einer direkt angeschlossenen Gitarre ergibt sich aus meiner Sicht also eigentlich erst gar nicht. Dass neben analogem CV das Pitch Signal auch über MIDI sowohl auf klassischem DIN-Stecker als auch über USB zur Verfügung steht, finde ich praktisch. Die USB Schnittstelle bietet natürlich außerdem den Vorteil, dass Firmware-Updates schmerzfrei durchgeführt werden können - wohl früher oder später nötig bei diesem Modul.

Zur Kernfunktionalität: Ohne vorgeschalteten Kompressor habe ich es nicht geschafft, ein auch nur halbwegs praktisch verwendbar stabiles Pitch-Tracking der Gitarre zustande zu bringen. Wenn man sehr laut anschlägt, funktioniert das Tracking initial, mit Ausklingen des Tons fängt die Pitch CV aber erratisch an zu springen, das Gate-Signal ebenso. Das Gate hätte vielleicht etwas mehr Hysterese um die Schwelle herum vertragen. Ich muss einräumen, dass ich nicht tagelang versucht habe, Parameter und Einstellungen zu optimieren. Nachdem ich das Ding nach einer halben Stunde nicht stabil zum Laufen gebracht habe, habe ich eine einfache Kompressor-Tretmine vorgeschaltet. Damit wurde das Tracking deutlich besser, weil der Kompressor natürlich die Dynamik beim Decay des Tons “homogenisiert”, trotzdem habe ich auch so keine Einstellung gefunden, in der ich das Modul wirklich stabil hätte verwenden können. Es traten immer wieder wilde CV-, und also Tonsprünge auf, die mir den Spaß verdorben haben. In tieferen Registern (so ab der A-Saite und darunter) hatte das Modul bei meinen Versuchen öfter mal Schwierigkeiten, die Oktavlage richtig zu erkennen und ist trotz konstantem Eingangston um eine Oktave hin und her gesprungen.

Ergo: es kann durchaus sein, dass das PP1 unter anderen Randbedingungen und geduldigeren Einstellungsversuchen besser funktioniert als in meinem Falle, ich habe wie gesagt nur eine begrenzte Testphase mit einer E-Gitarre absolviert. Wenn so ein Modul aber schwieriger in einen stabilen Zustand zu versetzen ist als ein durchschnittliches Wettermodell, ist es zumindest für einen Ungeduldigen wie mich nicht wirklich geeignet. Da die Qualität der Funktion des PP1 allerdings vor allem in der verwendeten Algorithmik, also Software liegt, ist zumindest denkbar, dass ein zukünftiges Firmware-Update nochmal Besserung bringt. Ich sehe durchaus einiges Positive an dem Modul, solange es aber sein Kerngeschäft nicht einfach und robust beherrscht, ist es mir nicht sonderlich nützlich.
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Ein Experimentierkasten...
Marco99999 16.08.2023
Ach du liebe Zeit! Behringer ist normalerweise ein Name, der für Qualität und Innovation steht, oder? Ich meine, die meisten ihrer Sachen sind schlichtweg grandios. Aber dann kommt dieses PP1 Modul daher und – nun ja – es stellt alles, was man bisher dachte, auf den Kopf.

Der PP1 kann man nicht als ein präziser Gitarre-zu-MIDI-Konverter im Stil eines Roland bezeichnen, sondern mehr als ein Gerät zum Experimentieren. Erwarte keine akkurate Tonhöhenerkennung – das Gerät neigt dazu, zusätzliche, unerwünschte Töne hinzuzufügen. Ein weiteres Manko: Die fehlende Velocity-Unterstützung lässt die Klangergebnisse und Solo parts sehr holzig klingen. Versucht man, ein sorgfältig intoniertes Gitarren-Solo durch dieses Gerät zu jagen, kann das Ergebnis katastrophal enttäuschend sein. Daher sind die praktischen Anwendungen dieses Tools ziemlich begrenzt.

Ach, das wundervolle PP1 Modul – das kleine Kästchen voller... Überraschungen. Es verspricht, Tonhöhe (Pitch) galant in CV- und Gate-Signale und sogar in die edlen MIDI-Daten umzuwandeln. Es hat den Anschein, als wäre es für die noblen Instrumente wie Gitarre und Bass geschaffen worden. Doch lasse dich nicht täuschen! Es zeigt sich auch offen für andere Instrumente wie das Keyboard, das ohne Steuerausgänge daherkommt, oder gar für ein Mikrofon. Was für eine Großzügigkeit!

Aber warte, hier kommt der Clou: Damit das Ganze tatsächlich funktioniert, sollte man seine Stücke mit der Präzision eines Roboters und der Klarheit einer Glocke spielen – monophon, sauber und ohne jegliche Modulation. Und nach endlosen Experimentierstunden, nachdem man sich durch eine Flut von chaotischen Signalen und fragwürdigen MIDI-Daten gekämpft hat, kommt die Erleuchtung: Es funktioniert nicht wirklich. Eine musikalische Anwendung? Ein hübscher Traum, der sich rasch verflüchtigt, wenn man mit der unerbittlichen Realität der unvorhersehbaren Tonerkennung konfrontiert wird.

Tja, vielleicht hätte man diese kleine Investition lieber in ein paar zusätzliche Keyboard-Übungsstunden gesteckt. Zumindest weiß man dann, dass man auf der sicheren Seite ist und bekommt tatsächlich die gewünschten Töne. Also liebe Freunde, das nächste Mal, wenn du in Erwägung ziehst, Zeit und Geld in solch ein "Wunderwerkzeug" zu investieren, denken Sie daran: Manchmal ist der alte, bewährte Weg doch der beste.
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Unter idealen Laborbedingungen sehr gut
Seelenloser Stahlbolzen 15.11.2024
Gleich vorneweg: mein Anwendungsfall ist eher exotisch und fällt in die Kategorie "ideale Laborbedingungen". Unter diesen Bedingungen funktioniert das Modul allerdings wirklich sehr gut.

Ich benutze einen reinen Sinuston (um die 800 Hz), den ich über einen Mixer Ein- und Ausblenden kann, während der Plattenspieler, auf dem der Sinuston läuft, für das Pitchbend benutzt werden kann. Also vereinfacht gesagt: (Semi)modulare Synthesizer scratchen (Stichwort Syntablism, wer sich dieses Konzept mal genauer anschauen will). Durch das eher "sterile" Eingangssignal funktioniert das Modul ohne große Einstellungen direkt so, wie man es sich eigentlich für alle Arten von Eingangssignalen wünscht: akurates Tracking und schnelle Reaktionszeit und in beiden Fällen auch durchgehend konstant. Ich kann mich über das Pitchbend via Plattenspieler mit etwas Übung ziemlich akurat innerhalb einer Oktave hin- und herbewegen und selbst bei sehr schnellen Ein- und Ausblendungen des Signals wird nichts verschluckt und alles sauber weitergeleitet.

Ich habe für diesen speziellen Anwendungsfall im Laufe der Jahre verschiedenen Varianten ausprobiert, davor war ich mit dem Convertor+ von Sonicsmith (Desktopvariante) sehr zufrieden, aber das Behringer Modul erfüllt den gleichen Zweck sogar noch eine Spur besser bei kleinerem Footprint und deutlich geringerem Preis, daher bleibt das Modul auf jeden Fall fest in meinem Setup bestehen.

Die MIDI Variante habe ich bisher allerdings noch nicht ausprobiert, mache mir aber Aufgrund früherer Versuche mit Plugins und MIDI keine allzugroßen Hoffnungen da konstante und gute Ergebnisse zu erzielen. Dafür ist MIDI wohl einfach nicht hochauflösend genug... vielleicht in 20 Jahren mal, wenn MIDI 2.0 tatsächlich auch mal "in der Realität" ankommt.

Solche Module scheitern aber leider oft an ihrem Anspruch, je nachdem welches Signal man reinschickt. Um all die Nuancen eines akustischen Instrumentes richtig zu übersetzen und zufriedenstellend auszugeben braucht es vermutlich einiges an rechenpower, die man aktuell in der Größe eines solchen Moduls einfach nicht unterkriegt und die wahrscheinlich auch jeglichen Preisrahmen sprengen würde.
Bis sowas irgendwann vielleicht mal möglich ist, muss man sich im Klaren sein, dass solch ein Modul keine Wunder vollbringt. Es kann gute bis sehr gute Ergebnisse liefern, wenn das Eingangssignal stimmt. Also entweder "ideale Laborbedingungen" wie in meinem Fall, oder durch eine etwas angepasste/reduzierte Spielweise.

Wer ein Modul für Klangexperimente sucht, kann bei dem Preis nicht viel falsch machen. Wer seine virtuose Spielweise aber einfach 1:1 auf Synthies/Plugins etc. übertragen will, wird definitiv seine negativen Überraschungen erleben. Das liegt aber nicht zwingend an dem Modul selbst, sondern einfach an den technischen Einschränkungen und der gleichzeitigen Klangkomplexität eines akustischen Instrumentes.
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sbesson 24.09.2023
Bon tracking, fonctionne très bien. Peak mètre du niveau d'entrée dysfonctionnel en fonction du mode choisi
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PITCH/GATE/CV/PREAMP
metropolis 12.02.2024
Ich habe in den letzten 30 Jahren sehr viele Guitar zu Midi Geräte zeitweise benutzt oder zumindest kurz getestet. Es war leider kein wirklich perfektes Teilchen dabei. Alles irgendwie ganz nett und lustig, aber so richtig konnte das extrem komplexe Gitarrensignal nie zufriedenstellend umgesezt werden. Wie bei allen Saiteninstrumenten lebt der Sound ja gerade von diesen kleinen Verstimmungen. Der Finger und Anschlag macht den Ton.
Sicher gibt es auch Leute die diesen GlitschiPitschi-Sound mögen, aber eigentlich müsste die Tonhöhe hart quantisiert werden und all die Nuancen als Modulationsoptionen zur verfügung stehen.

Warum gefällt mir dann der PP1 dennoch sehr gut. Eigentlich war ich auf den Suche nach einem Preamp der VSTs auf Modularlevel bringt.
Das klappt mit dem PP1 sehr gut. Eine schlichte Baseline wird auch gut gewandelt und man kann direkt mit dem CV-Signal einen VCO und mit dem Gate eine Hüllkurve ansteuern. Auch komplexe Loops oder Synthparts erzeugen Gate- und CV-Signale, die sich sehr gut als Modulationsquelle für Filter, etc eigenen.

Die USB und MIDI-Funktion nutze ich nicht, die könnte man auch gut weglassen und dafür etwas schmaler. Wie gut das Teil für Micro und Vocalsounds geeignet ist, kann ich auch nicht sagen. Das Rot der Frontplatte gefällt mir leider gar nicht.

Insgesamt aber eine schöne Bereicherung im Case die sich kreativ einsetzten lässt.
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Leider nur bedingt brauchbar
JohnTrasher 23.08.2023
Wie auch schon die andere Rezension beschreibt, ist die MIDI Transcription mit vielen Noten versehen, die nicht gespielt werden.

Habe es mit Shure SM, Bass und Gitarre probiert. Am besten hat es mit dem Bass geklappt, da hab ich dann direkt einen Monophonen Bass Synthesizer im Eurorack angesteuert. Mit ein bisschen verzerrung kann man es schon benutzen, aber präzise ist anders... schade hatte mich richtig drauf gefreut
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