Beim Auspacken wirkt die Box wertig. Schön kompakt, nicht zu schwer und nicht zu leicht. Sehr gut finde ich, dass das Frontblech über die ganze Box geht. Andere Plastikboxen wirken durch das offene Horn im Monitor-Betrieb deplatziert, hier passt hingegen alles.
So sehr kippelig finde ich die schmale Monitor-Schräge gar nicht. Gut, Fuß auf die Box und den Rocker machen geht natürlich nicht, aber das ist dann auch eher was für 15er Wedges aus Holz... und ein Musiker sollte ja auch zuallererst mal durch seine Musik Eindruck machen und nicht durch die Pose ;o)
Hoffentlich bleibt das schwarze Plastik lange unzerkratzt! Die Griffe sind stabil, schön griffig und gummiert, der Hochständer-Flansch sollte keine Probleme machen und Flugösen lassen sich auch montieren - bei den mir bekannten 10er Plastik-Böxchen fand ich das bisher aufgrund mangelnder Leistung allerdings übertrieben.
Bislang. Denn die dB machen ordentlich Druck für 10-Zoller. 1200W kommen da wohl nicht hörbar raus, aber mit passendem Sub lassen sich mit einem Pärchen sicher gut 200 Leute Disco-beschallen, ohne Subwoofer reicht es meines Erachtens für beinahe jede erdenkliche Monitor-Anwendung oder Akustik-Kneipen-Gigs. Im Rockmusik-Proberaum kann sich die Gesangsstimme mit Hilfe der Opera 10 sicher auch noch gegen das Becken-Gewitter des Schlagzeugers durchsetzen.
Der saubere, direkten Sound hat mich beeindruckt, insbesondere die klaren und seidigen Höhen hatte ich so nicht erwartet.
Hört man die Box in "Monitor-Entfernung", kann man getrost gleichmäßig bis zum Lautstärkelevel "unerträglich" hochdrehen. Erst dann beginnt es langsam typisch nach weichem Plastik zu klingen. Ein paar Millimeter mehr Materialstärke würden der Opera 10 wohl auch noch mehr Leistung entlocken. Allerdings ist das Jammern auf recht hohem Niveau, befinden wir uns doch schon beinahe im Lautstärke-Bereich einer 12 Zoll Mackie SRM450 ... und das ohne Mackie-Rauschen.
Fazit:
Die Opera 10 ist optisch wie akustisch unauffällig und klingt für eine Plastikbox dieser Preisklasse erstaunlich laut und linear. Für mich passt sie ebenso als PA ins Theater, wie als Monitor auf eine Coverband-Bühne oder mit Subwoofer ins DJ-Besteck.
Mit dem einfach zu bedienenden DSP und den flexibel regelbaren Eingängen ist die Box vielseitig und lässt sogar kleinere Anwendungen ohne Mischpult zu.