Hallöchen,
ich habe den ENGL-E530 vor ein paar Tagen erhalten und habe ein wenig damit herumgespielt. Generell ist das Teil auf jeden Fall recht geil, klingt halt Typisch nach Engl und ist Soundtechnisch schon ne ordentliche Klasse.
Aber erstmal von Anfang an:
Ich habe den Engl E530 bei Thomann bestellt. (Wer hätte es gedacht ;))
Nur 50 Minuten später hatte ich die Versandbestätigung, alles einwandfrei, super. Nur habe ich wohl einen schon zurückgeschickten Engl erhalten, weil er hinten schon Kratzer aufwies. Ich vermute mal vom Einbauen in Racks etc. Die Regler waren schon alle verstellt und es waren Fingerdappen drauf. Ist ja kein Thema, nur die Kratzer finde ich blöd. Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich auch einen B-Ware Engl für 50 Euro weniger haben können. Desswegen zurückschicken werde ich das Teil jetzt allerdings nicht. Die Kratzer stören mich zum einen aus Prinzip, zum anderen aber auch, weil ich den Engl nicht im Rack habe und somit immer den Kratzer sehe. Eventuell hat man den bei Thomann übersehen und einfach rausgegeben, kommt ja mal vor.
Zum Sound: Brutal. Da muss man wirklich nicht mehr viel sagen. Ich hatte schon einige bekannte und teure Amps getestet aber der Engl hat für mich einfach was total geniales. Er hat viel Gain, viel Low-End und ist trotz Allem klar und nicht harsch in den höhen. Das hatte ich bis jetzt bei keinem Amp aber das ist genau die Art von Sound die ich wirklich mag.
Das Teil ist für recht viele Stilrichtungen zu gebrauchen denn es kann quasi in "4 Modi" betrieben werden:
Clean - Low Gain (Clean)
Clean - High Gain (Crunch)
Lead - Low Gain (Rythm)
Lead - High Gain (Lead)
Der Cleankanal ist einfach wirklich clean, auch mit meinen Seymour Duncan Sh6 kann ich sogar noch den Gainregler vom Cleankanal hochdrehen ohne dass auch nur ein klein wenig Verzerrung zu hören wäre.
Zum Crunch-Kanal kann ich nicht so viel sagen, verwende den eigentlich nie. Er klingt für mich warm und ausgewogen aber das sollte man mal so nebenher lassen.
Lead - Low Gain ist wirklich schon ausreichend für Rythm-Riffs bei Metalsongs, da matscht nichts und man hat eine Menge Low-End ohne harsche Höhen.
Lead - High Gain ist da schon fast das gleiche, nur Gainreserven ohne Ende. Wenn man High-Output Pickups hat muss man den Gainregler wirklich NIE über 12 Uhr drehen, sonst fängt es an zu matschen und klingt unnatürlich. Generell ist der Sound aber sehr schön, tight, abgedämpfte Noten klingen richtig fett und Solos kreischen ordentlich. Vor allem das Shredden mit dem Neck-PU klingt für mich beim Engl einfach wirklich fett, kann ich kaum beschreiben, es ist aber ein wirklich hörbarer Unterschied gegenüber der anderen Amps da die ich bis jetzt getestet hatte.
Zusätzlich gibt es noch einen schönen Contour-Switch, der die MItten ein wenig anhebt und die Lautstärke auch etwas steigen lässt. Man kann diesen per Footswitch aktivieren, ist zum Beispiel ganz nett für den Livebetrieb wenn der Leadgitarrist ein wenig für seine Solos vom Sound herausstechen will.
Wie ich den Engl bis jetzt aber hauptsächlich einsetze: Zum Recorden daheim.
Ich nehme mit dem Engl in meiner DAW auf und lege dann im Sequencer ein Impuls auf das Linesignal des Engl. So kann ich ohne riesige Lautstärken einen fetten Sound bekommen, der wirklich in Ordnung ist. Allerdings braucht man hierfür schon ein wenig gefühl beim Mixen und ordentliche Impulse, sonst klingt das nichts. Man sollte den Gain auch wirklich recht stark herunterdrehen, da es sonst mit Impulsen unnatürlich klingt. Für mich aber eine super Lösung.
Übrigens, zu dem oben beschriebenen Sound muss ich sagen, dass ich den Engl mit der Endstufe eines Bugera 6262 betreibe und das Signal durch eine 2x12 mit Celestion V30 jage. Klingt für mich wirklich fett, hat massig Low-End und ich denke mit einer großen 4x12 kommt da noch mehr an Low-End raus.
Die Verarbeitung: Bis auf den Kratzer der wahrscheinlich von einem "Zurückschicker" war ist dasTeil gnadenlos gut verarbeitet. Hatte bei der Firma Engl aber auch echt nichts anderes erwartet, ist ein super Gerät eben.
Fazit: Zum Homerecorden meiner Metalsongs habe ich denke ich, auch bei einem Kaufpreis von 500 Euro, keine falsche Entscheidung getroffen und bereue den Kauf des Engl e530 kein Stück. Falls ich irgendwann mal wieder Bandtechnisch unterwegs bin, werde ich aber auch mein geliebtes Topteil durch ihn ersetzen bzw den Engl in die Endstufe einschleifen und dann mit dem Engl Preamp spielen.
Wirklich geiles Teil und typischer Engl-Sound für 500 €, wenn man denn eine Endstufe schon daheim hat!