Ausschlaggebend für den Kauf der Player II RW TCB waren für mich primär die Farbgebung und der Mahagoni Korpus. Das Kirschrot macht sich nicht nur in den Produkfotos gut, sondern sieht tatsächlich auch sehr gut aus. Wobei ihr ein Schlagbrett in schwarz deutlich besser steht als das weiße.
Die Gitarre kam gut verpackt, war aber nicht eingestellt und im Grunde nicht spielbereit.
Hat man die Player II erst einmal spielbar gemacht, ist die Verarbeitung der Strat top. Da gibt es nicht das Geringste auszusetzen. Die Bünde sind sauber poliert und an den Bundkanten steht nichts ab. Der Lack ist rundum fehlerfrei aufgetragen. Sogar unter dem Schlagbrett und im Federkasten ist die Player II makellos verarbeitet. Selbst mit dem kritischen Blick des Perfektionisten gibt es absolut nichts zu beanstanden.
Trocken angespielt gibt die Gitarre einen ausgewogenen Ton von sich, spricht schnell an, resoniert aber etwas verhalten. Das liegt wohl am Guss-Block. Nach dem Block-Tausch und Upgrade auf einen Stahl-Block fühlt es sich dann richtig und gut an.
Die Bespielbarkeit empfinde ich als sehr gut. Ob man die Spezifikationen mag, muss jeder für sich selbst entscheiden. Das Griffbrett mit den abgerundeten Kanten empfinde ich nicht als beeindruckend, für mich ist das eine unnötige Innovation. Außergewöhnliche Features findet man keine, aber hier glänzt Fender generell mit Ideenlosigkeit. Es gäbe mit drei PUs durchaus mehr interessante Verschaltungsmöglichkeiten, oder kreativere Möglichkeiten bei den Tonblenden. Etwas ungewöhnlich war für mich zunächst das Griffbrett. Die Poren des Holzes sind nicht verschlossen, warum sich das Fretboard etwas rau anfühlt.
Die matte Lackierung des Halsrückens fühlt sich angenehm an.
Der Korpus dieser Fender Player II Stratocaster ist aus Mahagoni gefertigt und lt. Herstellerangaben gekammert, was zu einem moderaten Gewicht beiträgt. Lt. Hersteller hätte die Strat 3,5 kg, meine bringt aber tatsächlich gerade mal angenehme 3,1 kg auf die Waage.
Die drei Singlecoils liefern typische Strat-Sounds. Vergleicht man diese Player II mit anderen Strats, reiht sie sich bei jenen Modellen ein, deren Stärke bei den unteren Mitten und dezenten oberen Mitten liegt. Die Abkehr vom spitzen Ton bewirkt, dass sie im Bandmix - je nach Geschmackslage - weniger aufdringlich bzw. weniger deutlich wahrnehmbar ist. Die Player II liefert auch den typischen glockigen Strat-Sound, jedoch nicht mit der charakteristischen Klangcharakteristik der durchsetzungsstarken Hochmitten, sondern eingebettet in ein tieferes Klangspektrum. Sie klingt rund und angenehm. Der Stahlblock verleiht ihr zusätzlich noch etwas mehr Schimmern in den Höhen und zusätzlich Sustain.
Fazit: Sowohl von der Verarbeitung als auch von der Beispielbarkeit her ist diese MIM ein exzellentes Instrument. Da fehlt es an nichts. Die Farbgebung finde ich sehr gelungen, das Kirschrot steht ihr ausgezeichnet. Soundmäßig hat sie einen sehr interessanten Charakter, man sollte sich aber nicht den typischen, hochmittenbetonten Stratsound erwarten. Hier tendiert sie aufgrund ihres Mahagoni Korpus entfernt eher schon in Richtung einer singenden Les Paul, besonders wenn man den EQ auf Badewanne setzt, ohne natürlich den unverwechselbaren Les Paul Sound zu erreichen.