Bei dem Kauf einer Cellotransportmöglichkeit scheint es 4 Stufen zu geben.
1) Die weichen Stofftaschen, die leicht sind und in denen man Noten transportieren kann, das Cello aber nur vor sehr sehr leichtem Regen und vor Kratzern schützen.
2) Die Mittelweichen Taschen mit härter gewebten Stoff (siehe meine Bewertung zum Roth & Junius Cello Light Case Eva BK), die (außer die Brücke und die Rückseite) schon vor Schäden beim Anecken (beim durch die Tür gehen, auch den Hals wenn man mal nicht geduckt hat) und vor kurzem Regen schon recht gut schützen, aber fürs Gedrängel in Bus & Bahn oder für Stürze doch keinen ausreichenden Schutz bieten.
3) Dies Einstiegsklasse der Hartschalenkoffer, der auch dieses Produkt zuzuorden ist.
4) Die Oberklasse mit zahlreichen nützlichen Features und weniger Gewicht.
Ich bin in Klasse 3) angekommen und werde hier auch bleiben. Dieser Koffer hat mich überzeugt.
Gute Punkte die mich überzeugt haben:
-Auf der Unterseite gibt es eine Art Kufe (wie beim Schlitten, die das Aufrichten des Koffers erleichtert und Kratzer verhindert)
- Anders als befürchtet, ist die Polsterung an der Rückseite nicht weniger dick als beim JW-eastman CE133, wenn auch nicht rundumgehend.
- An der Seite des Stachels ist die Polsterung schön weich und doch fest, anders als beim JW-eastman CE133, wo diese recht hart (wie Styropor) mit einer ganz dünnen schicht Schaumstoff ist.
- Die Klemmen zum verschließen sind gefedert (das war mir nicht bewusst).
- Die Karabienerhacken der Tragegurte haben kleine Lederpolster um das Schlagen gegen den Koffer zu reduzieren.
- Der Bogenhalter ist magnetisch, aber auch eingehackt, beim JW-eastman CE133 war das eine Stelle wo öfters das Klettband Probleme machte.
Nachteile:
- Für mein Cello etwas eng. Zum Glück kann man aber die beiliegenden Polster umkonfigurieren. Ach wenn hier der Klettverschluss beim häufigen umkonfigurieren eine Schwachstelle sein könnte.
- Stärker ist das Problem bei den Dimensionen des Cellokorpus von Stachelseite zur Schneckenseite. Hier gibt es leider nur eine Polsterung an der Korpusoberseite (Übergang zum Griffbrett), die bei meinem Cello eng ist. Dadurch muss ich entweder eines der Polster entfernen, oder das Rein- und Rausnehmen des Cellos ist etwas friemmelig.
- Möglichgkeit für Noten wäre toll gewesen.
- Man muss erst einmal eine ganze Weile mit den Polstern rumprobieren, bis das Cello bequem im Kasten sitzt und gut raus und rein geht. Außer diesen verschiebbaren Polstern ist an der Seite des Kastens leider keine Polsterung.
- Trageriemen scheinen recht bequem zu sein (Test auf Fahrrad steht noch aus), aber die Verstellung ist mir nicht sehr eingängig.
Fazit:
Dieser Koffer hat mich überzeugt. Er gefällt mir besser als der JW-eastman CE133 und der Roth & Junius Cello Light Case Eva BK)
Für mich hätte es vermutlich auch ein Koffer in der Klasse zwischen 2) und 3) getan (diese gibt es aber nicht). Für Leute, die keinen längeren Regen abhalten müssen und nur Dellen und Kratzer, aber keine Stürze abfangen müssen (oder entsprechend versichert sind), reicht vermutlich auch ein Koffer der Klasse 2) (z.B. der Roth & Junius Cello Light Case Eva).