Ich suchte nach einer transportablen Lösung für E-Gitarre – fürs Wohnzimmer, Wohnwagen oder kleinen Proben. Dabei schien das Headrush Core als am meisten geeignet. Aber ich habe es zurückgeschickt...
Pro:
Was mir sehr gut gefallen hat, war die flexible Möglichkeit der Fußtaster-Belegung – dem weine ich etwas nach.
Das Touch Screen ist super zu bedienen und man erreicht die Einstellungen sehr schnell und effizient.
Man kann wirklich viele Effekte integrieren und die die Routing-Möglichkeiten sind toll.
Die Sounds sind brauchbar, wenn man Zeit investiert.
Contra:
Leider war mir das Headrush Core doch etwas unhandlicher als gedacht. Klar, es ist immer ein Kompromiss zwischen Größe, Leistung und Anschlüsse. Für meine Anforderungen bot das Gerät aber „zu viel“ und war für mich zu groß.
Es gibt leider keinen PC-Editor. Auch unterwegs habe ich immer mein Notebook dabei und mir ist eine PC-Oberfläche tausendmal lieber als mich bücken zu müssen – auch wenn die Oberfläche am Gerät super ist.
Sound finde ich ok (war schon als positiv genannt), aber auch nicht übermäßig. Ich bin vielleicht etwas Kemper verwöhnt. Ich habe meine Profile die gut klingen. Etwas vergleichbares am Gerät hinzubekommen, dauert und erfordert Geduld und Geschick. Ich glaube, ich habe beides nicht – ich will doch eigentlich Gitarre üben …
Was mir vom Sound her wirklich nicht gefallen hat, waren die Reverb-Effekte. Die haben versucht den Klang stereophon zu machen. Für mich hat das alles zu künstlich geklungen und beim Spielen indirekt gewirkt.
Das Amp Cloning funktioniert zwar vom Vorgehen her super, aber das Ergebnis hat mich nicht so sehr überzeugt. Der Klang von meinem JVM410 war zwar ähnlich, aber selbst ein Tubescreamer vor dem geclonten Crunch-Klang war nicht mehr schön (das funktioniert bei Kemper besser).
Fazit:
Ich finde das Gerät wirklich gut, aber vom Sound nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich habe hin und her überlegt und war mir sehr unschlüssig. Dann habe ich einen Kemper Profiler Player ausprobiert und dann war für mich die Sache klar. Für meinen geplanten Einsatz (Mobilität, aber gute Sounds; PC-Editor; Profiling statt Modelling) hat der Kemper Profiler Player die Nase vorn gehabt – das liegt aber sicherlich daran, dass ich schon einen Kemper Profiler besitze.