Zuallererst - das ist kein Bausatz - Knöpfe dran und Bodenplatte anschrauben - fertig - warum das als „Bausatz“ verkauft wird verstehe ich nicht … vielleicht Importangaben?
Der Nu:Tekt wird als Endstufenemulator mit einer Mikroröhre beworben. Das erschien mir ideal zu sein, um in Kombination mit Röhren Preamps dann ein sehr kompaktes analoges Rig zu bauen, mit welchem man gut aufnehmen kann. Das erste Ergebnis war allerdings etwas ernüchternd, denn das Gerät produzierte ein völlig unbrauchbares überkomprimiertes Signal. Nachfrage beim Support: jawoll, es ist nur für Instrumentlevel ausgelegt, nicht für Line Level - meiner Meinung nach ein Designfehler. Man sollte die Eingangsempfindlichkeit mindestens umschalten können. So muss man die Vorstufe so weit runterdrehen, dass sie häufig nicht mehr richtig klingt oder halt noch was vor den Korg hängen, was das Signal wieder auf Instrumentlevel reduziert. Etwas umständlich, aber machbar.
Wenn man das aber im Griff hat, klingt das Gerät schon gut. Man hat im Prinzip einen Röhrenkompressor mit Röhrenverzerrer in einem Gerät. Beide klingen gut. Als erstes Gerät in der Kette klingt es vielleicht am besten - der Sound wird samtweich und fett und der Verzerrer produziert eine harmonisch reiche Röhrenverzerrung, die wirklich gut klingt und sich fein regeln lässt. Durch den Blend Regler hat man dann auch parallele Kompression und Verzerrung - schön.
Dann stört nur, dass die drei wichtigen Regler „Tone, Sustain und Thresh“ nur mit einem Schraubenzieher bedient werden können - blödes Design, denn diese Regler greifen gut und wichtig in den Regelweg ein.
Alles in allem - ein Schweizer Taschenmesser mit leichten Designdefiziten, welches ich aber aufgrund des guten Klangs trotzdem behalten werde.