Natürlich reichen die Sounds nicht ganz an das Korg Kronos ran, sind aber für diesen Preis auf jeden Fall sehr gelungen.
Einen Stern minus gibt es, da man, um die Sounds per PC zu verwalten, sich noch den PA-Manager kaufen müsste, und auch runtergeladene Sounds für die PA-Serie (z.B. fürs PA3X) nicht installierbar sind.
Allerdings sind einige Banken vom Triton frei von der Korg Seite runterzuladen. Durch die begrenzten User-Bänke sind nur maximal 2 von den Triton Banken gleichzeitig im Pa600 installierbar. Dies geht aber zum Glück auch ohne den PA-Manager.
Eine weitere positiv zu vermerkende Funktion ist die Verwaltung von mehreren Sets über den Touchscreen, was besonders beim Band-Betrieb sehr sinnvoll ist, so kann man schnell zwischen den Komplett-Einstellungen wechseln. Es sind bis zu 4 Instrumente gleichzeitig spielbar, wobei das 4. nur als Split-Sound zu spielen geht und in der Voreinstellung den Grundton des Akkordes im Bass mitspielt. Dies muss jedes mal beim Wechseln in den split-Modus deaktiviert werden - oder man mutet den Bass in der Auswahl für die Begleitinstrumente.
Die anderen 3 Instrumente sind frei konfigurierbar, man kann Grenzen für sie festlegen, Oktavlage, Lautstärke etc...
Die Instrumente sind in einem eigenem Modus frei editierbar, man kann Hüllkurve, cutoff und viele andere Parameter einstellen und jede Menge Oszillatoren (bis zu 8 oder evtl. sogar mehr) pro Instrument programmieren.
Hier noch ein Manko: Durch den Touchscreen ist der Wechsel zwischen den Oszillatoren manchmal schwer zu bedienen, da der Bildschirm nicht immer reagiert.
Pro Oszillator kann man zwei Waveforms aus einer Auswahl von rund 600 Waveforms wählen, wobei allerdings auch einige waveforms für Effekte wie Pedalklang oder bestimmte Sounds, die bei Bass oder Gitarre auftreten können, vorhanden sind.
Die Aufnahmemöglickeiten von eigenen Songs sind sehr begrenzt und teilweise nicht ganz intiutiv. Eigene Styles zu erstellen ist einfacher. Allerdings ist das Bearbeiten aufgenommener Spuren sehr schwer zu verstehen.
Zum Glück gibt es eine sehr ausführliche Bedienungsanleitung in englisch auf der Herstellerseite, nur nicht auf den ersten Blick dort zu finden.
Das Songbook habe ich noch nicht ausprobiert, kann also dazu nichts sagen.
Trotz einigen der angesprochenen Mankos (derentwegen ich mir wahrscheinlich doch mal irgendwann ein Kronos oder zumindest Krome zulegen werde) leistet mir das Pa600 gute Dienste in meiner Band und wird mich wahrscheinlich so schnell nicht verlassen.
apropros live-Einsatz: Der Ausgang des Pa600 (zwei mal Mono-Klinke) ist je nach Instrument manchmal sehr leise und manchmal sehr laut. Deswegen muss ich meinen Monitor auch immer manuell während des Auftrittes nachregeln, da eine grundlegende Einstellung an manchen Stellen zu laut oder zu leise ist. Das Keyboard hat zwar einen eingebauten Kompressor, doch dieser kommt nicht gut mit Übersteuerungen klar und zerrt dann gerne... Auf jeden Fall sind diese Pegel immer wieder eine Herausforderung für die Tontechniker.