Seit nahezu 15 Jahren bin ich auf der Suche nach einem fünfsaitigen Jazz Bass gewesen , der klanglich, optisch und haptisch an einen alten Fender rankommt. Ich habe viel getestet; viel gekauft (und auch wieder verkauft); war oft schon sehr nah dran - aber letztlich fehlte immer das letzte Quentchen "Oldschool". Ich wäre sogar bereit gewesen in die Liga von Alleva Coppolo u. ä. zu investieren. Aber auch da stellte sich beim Anspielen kein Glücksgefühl ein.
Einen Bass von Sire hatte ich auch schon (V7 Fretless), aber da war mir der Preamp zu überfrachtet, und die Verarbeitung war erst nach einem Aufenthalt in der Gitarrenwerkstatt zufriedenstellend. Als ich den V5 entdeckte, habe ich ihn mir aufgrund der Features (roasted neck, 70ies spacing, passiv) einfach mal aus Neugier spontan bestellt. Ausgepackt, eingestellt, das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen...!
Der V5 klingt ausgewogen - aber nicht zu modern, hat eine super B-Saite, einen schönen knurrigen Ton vom Neckpickup, und fühlt sich dank der verrundeten Griffbrettflanken richtig eingespielt an.
Den Stern Abzug gibt es für ein leichtes Schnarren auf der G-Saite in den mittleren Lagen und das aberwitzige Werks-Setup mit extrem hoch eingestellten Saitenreitern.
Das ich für unter 600 Euro einen fünfsaitigen Jazz Bass gefunden habe, der mich anders als viele der wesentlich teureren Alternativen auf Anhieb begeistert, löst Freude aus.