MXR M 294 Sugar Drive Mini

Ich beschäftige mich schon einige Zeit mit "transparent overdrives" und "Klon Clones". Ich erzeuge damit angezerrte bis etwas heftiger verzerrte Rhythm Sound in einer Oldie Rockband - Blues, Bluesrock, Classic Rock in Richtung Kinks, Hendrix, Gary Moore, ZZ Top. Eingesetzte Gitarren sind Gibson SG/ES355/Les Paul jeweils mit Humbuckern oder SG Special/ Les Paul Special mit P90 und Telecaster. Amp nach dem Effektboard: Fender 68 oder 65 Deluxe Reverb oder Tone Master Version der Deluxe Reverbs und neuerdings der Tone Master Princeton Reverb. Die Amps stehen jeweils auf Volume 5 bis 7, zerren mit Humbuckern vor dem Amp leicht an, wenn man fester reinhaut.
Auf dem Board ist bereits ein MXR Custom Timmy, der mir sehr gut gefällt und mich auf den Sugar Drive Mini gebracht hat. Der Timmy klingt etwas voluminöser, hat aber auch mehr Einstellmöglichkeiten als der Sugar Drive. Diesen nutze ich mit einer höheren Gain Einstellung, so dass ich zwei verschiedene Verzerrungsgrade habe - oder wenn man beide Pedale hintereinander betreibt noch einen.
Der Sugar Drive wurde von MXR gut verpackt. Da er intern 18V erzeugt habe ich mich vor dem Anschließen überzeugt, dass das Netzteil wirklich nur 9V liefert um nichts kaputt zu machen. Ich habe auch einen Wampler Tumnus mini und Wampler weist extra auf die 9V hin. Der Sugar Drive erzeugt die erwartete Verzerrung ohne "Mittenhügel". Für mich funktionieren alle Gain Einstellungen gut, Klangregelung etwa 12 Uhr, Volume so eingestellt, dass nicht gleich die Ohren wegfliegen. Das Nebengeräuschverhalten ist gut, wo viel verstärkt wird entsteht auch etwas Rauschen, das ist halt so. Mich stört es absolut nicht. Es ist recht identisch mit dem des Wampler Tumnus - beide beruhen ja auf demselben Vorbild.
Ich bin kein Einzelton-Knidler oder Solist, deshalb kann ich über das Verhalten des Sugar Drive im Lead Einsatz nichts sagen. Es kann sein, dass es Overdrive/Distortion Pedale gibt, die "länger stehende" Töne erzeugen, für mich aber genau richtig.
Der Sugar Drive Mini und der Tumnus im direkten Vergleich klingen recht ähnlich, ich könnte bei einem Blindtest keine Unterschiede ausmachen. Ich habe den Eindruck, dass der Tumnus etwas mehr komprimiert, aber das sind keine großen Unterschiede.
Der Sugar Drive bleibt auf dem Pedalboard - der hellblaue Sugar Drive neben dem dunkelblauen Timmy schauen auch noch gut aus.
Ich würde den Sugar Drive wieder kaufen.

Ich habe mich für den Sugar Drive entschieden, weil dieser bisweilen als erschwinglicher Nachbau des legendären Klon Centaur bezeichnet wird und ich auf der Suche nach genau diesem Sound war. Ich nutze das Pedal sowohl als clean boost als auch verzerrt. Beides macht der Sugar Drive wirklich hervorragend. Insbesondere verzerrt klingt der Overdrive richtig schön „röhrig“. Ich spiele eine Strat über einen Fender Hot Rod Deluxe und habe damit schon einen für meine Geschmack sehr soliden und schönen Clean-Sound. Das Pedal verändert diesen Grundsound nicht sonderlich, macht das Signal aber insgesamt noch einmal runder. Wer seinen clean Sound boosten möchte oder aber einen richtig schönen röhrenden Overdrive sucht und sich im Bereich Blues zu Hause ist, wird hier sicher auf deine Kosten kommen. Für den Preis erhält man einen erstklassigen Sound. Ich habe bisher allerdings fast nur Boss-Pedale für die Verzerrung benutzt. Im Vergleich zu diesen ist der Sugar Drive meines Erachtens um Längen besser.

Ich benutze das Pedal mit geringem Drive, um meinen Hot Rod Deluxe etwas anzuschieben. Das funktioniert wunderbar und verbiegt den Ton bei dieser Einstellung in keinster Weise (bei höherem Drive entsteht eine leichte Mittenbetonung). Mit dem Anschlag lässt sich die Verzerrung sehr gut dynamisch beeinflussen. Von clean bis leicht angezerrt. Für mehr Gain hab ich einen Bluesdriver dahinter geschaltet. Die beiden harmonieren super zusammen. Es gibt bestimmt viele Pedale, die diesen Job genauso gut erledigen. Die Rumprobierei hat sich bei mir aber erstmal erledigt. Das Pedal bleibt und ist always on! Die Verarbeitung ist bestens.