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NS Design WAV5c Cello Amberburst Low F

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NS Design WAV5c Cello Amberburst Low F
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Trotzdem 5 Punkte
Rolf7282 10.01.2018
Da es sich um ein E-Cello handelt darf man keinen "Cello Sound out of the Box erwarten", erst im Mix und/oder nach fein abgestimmten EQ und Hall kommt dann der Cello Sound der von einem echten nicht zu unterscheiden ist heraus. An einem simplen Verstärker ohne EQ und Hall klingt das Cello enttäuschend.

Wegen der Hochohmigkeit des Ausgangs neigt das Cello stark zu einem recht unlinearen und näselnden Sound. Das CR klingt (auf Videos) out of the box besser, kostet aber über 2000 Euro mehr und ich befürchte wenn man beim CR den eingebauten EQ weglässt dürfte dies auch nicht besser als das WAV klingen da angeblich die selben Tonabnehmer verwendet werden. Nach Videos zu urteilen klingt das WAV genauso wie das NXT, ich konnte hier keinen Unterschied erkennen. Laut Hersteller sollen diese beiden Instrumente "ähnlich" klingen.

Den Klang konnte ich um ein vielfaches verbessern indem ich eine Impedanzanpassung direkt am Ausgang des Cellos mit einer einfachen aktiven Transistorschaltung vornahm. Zur Feinabstimmung verwende ich noch einen 32 Band EQ. Jetzt kann ich klanglich zum CR keinen Unterschied mehr erkennen. .. 2000 Euro gespart ;-)


Die Stimmung des Instruments wird gut gehalten, die verwendeten Mechaniken scheinen von guter Qualität zu sein.

Der Ständer könnte noch etwas stabiler sein, beim Vibrato spielen wackelt der zumindest beim Anfänger relativ mit abhängig von der eingestellten Höhe.

Die augenscheinliche Verarbeitung scheint wesentlich besser zu sein als bei üblichen Fernost-Geräten, auf dem Karton waren Aufkleber aus Tscheschien, womöglich werden die hier doch zusammengebaut oder kontrolliert.

Einen dicken Fehler gabs allerdings bei dem Stativ wo die BefestigungsSchraube entweder zu lang oder das Bohrloch am Cello zu kurz war. Hier fehlten ein paar mm so dass das Cello nicht fest verschraubt werden konnte.

Als Mechaniker konnte ich mir hier selber helfen. Als Laie hätte ich es zurücksenden müssen.

Der Ärger war nur von kurzer Dauer. Insgesamt bewerte ich das Instrument aber mit 5 da es mir insgesamt sehr gut gefällt. 4 wäre etwas zu wenig bewertet gewesen.

Unter "Näseln" verstehe ich eine relativ schmale Anhebung irgendwo bei schätzungsweise 800-1200 Hz.
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F
den Preis gegenüber Billig-Celli wert
Forto 16.06.2020
Bisher hatte ich zwei billige elektrische Celli der 300-400 Euro Klasse. Naja, die üblichen Erfahrungen waren auch meine, also teils sehr rustikale Verarbeitung, miese Billig-Saiten, klapperige Elektronik, sehr elektrischer Klang, und irgendwie fand ich nie eine bequeme Spielhaltung.

Das NS Design WAV 5 hingegen ist da schon eine andere Klasse, kostet dann aber auch das Dreifache. Das ist es aber auch wert.

Meine Eindrücke:

1. Besagte Verarbeitung ist untadelig. Gute handwerkliche Arbeit und schöne Lackierung. Keine Lacknasen o.ä. wie bei billigen Celli. Alles gut. Vielleicht sind die europäischen Modelle, also ab NXT, gegenüber diesem offenbar in Indien gefertigten WAV noch besser, langt aber auch so.

Die Mechaniken sind gut einstellbar und leichtgängig, fast feinstimmerhaft. Sehr angenehmes Stimmen, passt.

2. Saitenlage. Tiefer geht es wohl nicht ohne Scheppern. Sehr angenehm. Der verstellbare Steg ist da recht hilfreich.

3. Lagenpunkte. Ob das jetzt bei mir irgendein Fehler ist? Zumindest sind die auf dem Griffbrett aufgebrachten Punkte nicht als Griffhilfe nutzbar. In der ersten Lage ganz unten ja, aber ab dann liegen die Punkte um einige Millimeter neben dem korrekten Ton.

4. Elektronik. Spartanisch passiv. Volume, Höhen, Umschalter für Pizzicato/Bogen, fertig. Aber optimal für jemanden wie mich, der sowieso über einen voll individualisierbaren Verstärker spielt. Wofür aktive Elektronik im Instrument, wenn man sowieso externe Equalizer und Reverbgerät nutzt? Die gesparten 500 Euro Kaufpreis lassen sich besser in Verstärker und co investieren, außerdem ist das Cello ohne aktive Elektronik und ohne Akku deutlich weniger anfällig.

5. Sound. Ab Instrument weniger elektrisch als die Billig-Celli, trotzdem ist es kein akustisches Cello. Die gruseligen Draht-Sounds die man so in vielen Videos hat, kommen aber meiner Meinung nach daher, dass viele einfach nur mal zeigen wollen, wie sie ein E-Cello ausprobieren. Da wird das Cello dann an irgendeinen Gitarrenverstärker gehängt und munter losgesägt. Selbst und gerade ein sauteurer Akustikverstärker kann ziemlich übel klingen, wenn der Sound des WAV nicht durch besagtes Equalizing angepasst wird.

Die fünfte Saite, das Low F, ist wirklich abgrundtief für ein Cello und lässt mit ein bisschen Verstärkerleistung gestrichen, die Gläser im Regal klirren. Nix Mumpf oder Brabbeln, das tiefe F wird erstaunlich gut übertragen. Volle Empfehlung, auch wenn man sich etwas an die veränderte Bogenhaltung gewöhnen muss.

Auch das NS WAV braucht wegen seines Piezo-Tonabnehmers Halt einen hochohmigen Instrumenteneingang am Verstärker, 1 MOhm sollten es schon sein. Dazu etwas Hall und den Einsatz eines möglichst breitbandigen Equalizers, dann kommt da ein sehr angenehmer Sound raus, auch wenn das holzig-knarzige des Akustikcellos fehlt.

Empfehlung: Fender Rumble 40 Studio, siehe meinen Erfahrungsbericht zu diesem Verstärker mit dem NS WAV.

6. Spielhaltung. Das Cello auf dem Tripod ist meiner Meinung nach die beste Methodik. Ok, nicht klassisch. Wer sich jahrelang auf einem 4/4 Akustikcello eingespielt hat, wird hier mit dem kleinen Body des WAV auf dem Stativ irgendwo verloren vorkommen. Aber für Spaßspieler, auf der Bühne oder besonders für Spieler mit Schulterproblemen (!!), super.

Höhe, horizontale Neigung oder Neigung um die Längsachse - alles millimetergenau auf die individuellen Bedürfnisse einstellbar. Dass das Stativ besonders wackeln würde wie manche Bewertungen kritisieren, habe ich noch nicht festgestellt. Aber ich spiele auch ruhig ohne das Cello durchsägen zu wollen.

FAZIT:

Für die aktuell knapp 1.300 Euro bekommt man ein E-Cello mit guter Verarbeitung und angenehmen bzw. gut individualisierbaren Sound. Fünf Saiten zu dem Preis - top.
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