... sofern man darauf achtet, dass die Stromversorgung passt!
Betrieben an einem Laptop mit USB-C Anschluss gibt es keine Probleme und das Gerät läuft unter Windows-10 pro nach Treiberinstallation (Universal Control) und automatischem Firmwareupdate bei voller Auflösung (192kHz/24bit) und aktivierter Phantomspeisung sauber und ohne Aussetzer "buspowered".
Sogar unter einer aktuellen Live-Linux-Distribution arbeitet das Interface tadellos, undzwar auch ohne die Installation eines Treibers oder die Notwendigkeit weiterer Konfiguration.
Gestestet wurde hier der Betrieb ohne DAW oder VST(i) als reine Recording- bzw. Playbacklösung. Recorded wurde mit Audacity, als Playback-App fungierte VLC.
Somit lassen sich in diesem Zusammenhang keine Aussagen zur Latenz machen, wohl aber zum Klang, der sich insgesamt als ausgesprochen hochqualitativ und neutral darstellt.
An einem PC ohne USB-C-Buchse, oder im Standalone-Betrieb, MUSS der USB-Aux-Eingang mittels eines geeigneten Kabels an einer passenden Powerbank oder einem Netzteil mit USB-C-Ausgang angeschlossen werden! Dann funktioniert der Datenaustausch auch mit der USB-2 Schnittstelle eines etwas betagteren Laptops mit Haswell-CPU (Core i7, 4. Generation, 16GB RAM).
Auf besagtem Laptop läuft derzeit Windows-10 pro, Studio One Pro V4 mit einigen VST-Instrumenten, diversen VST-Effekten, sowie einer Konzertorgel, eingespeist über die Lineeingänge 1 und 2 und via USB-MIDI mit der DAW gekoppelt. Latenzen sind hier absolut zu vernachlässigen und machen das Direct-Monitoring des Interfaces praktisch obsolet.
Der Klang ist überaus detailreich und ausgewogen, es treten keinerlei Verfälschungen auf. Die Pre-Amps, wie auch die ADCs und DACs machen einen sehr guten Job. Ab ca. 70 (!) dB Gain ist ein leichtes Rauschen auf den Mikrofoneingängen zu hören, wobei dessen Herkunft nicht mit Sicherheit ermittelt werden kann. Ansonsten möchte ich das Interface als rauschfrei bezeichnen.
Die Kopfhörerausgänge liefern ein gutes und ebenso rauschfreies Signal, wenngleich der Pegel des Lowends, subjektiv betrachtet, minimal abzufallen scheint. Ein nachgeschalteter, guter Kopfhörerverstärker bringt insgesamt mehr Pegel, insbesondere bei Kopfhörern mit hoher Impedanz und erzeugt exakt denselben detailreichen Klangeindruck des Hauptausganges.
Alle beworbenen Features arbeiten wie versprochen. Die Möglichkeit, verschiedenste Szenarien abspeichern und bei Bedarf wieder aufrufen zu können (total recall), ist besondes hervorzuheben. Die interne Beschaltung der Eingangskanäle mit VCAs umgeht u. a. Gleichlaufprobleme analoger Potentiomenter. Die Auto-Gain-Funktion lässt ein schnelles Einpegeln zu. Die gefundene Einstellungen sind jeder Zeit editierbar.
Im Livebetrieb bietet die Bedienoberfläche der Hardware und der Software nach kurzer Einarbeitung die notwendige Übersicht, um Überraschungen durch Fehlbedienung zu vermeiden. Die Bedienung gestaltet sich durch die farblich wechselnd beleuchteten Knöpfe und das LED-Metering in jeder (Beleuchtungs-) Situation hervorragend, während der Funktionsumfang durch den Einsatz von Universal Control (z. B. als mobile APP) erweitert werden kann. Nicht zuletzt die solide Konstruktion des Gerätes ermöglicht ein haptisch und ergonomisch sehr ansprechendes Arbeiten.
Tests des Softwarepacketes und der MIDI-Schnittstelle stehen derzeit noch aus, sollten aber ohne Probleme absolviert werden können.
Unter Studio One V4 verhält sich das Quantum ES4 wie jedes andere, gute USB-Audiointerface. Ein Umschalten zwischen diesem und der schon vorhandenen Presonus Audiobox 1818VSL ist problemlos möglich, da beide denselben Treiber verwenden.
Mein Fazit: Klare Kaufempfehlung!