Meine Mikros kommen bei der Sprachaufnahme zum Einsatz, für Moderationen in Sendungen und Hörbuchproduktion. Diverse Exemplare waren inzwischen vorhanden, überwiegend t.bone-Produkte mit Groß- und Kleinmembranen. Das SC 400 war klanglich für seinen Preis schon verdammt gut. Nur hatten alle Mikros ein großes Manko für reine Sprachaufnahmen: das Rauschen. Also etwas mehr investieren. Das NT1-A wurde in allen Tests für seine Rauscharmut gelobt, aber auch für seinen Mittelbuckel im Frequenzgang gelegentlich kritisiert. Also selbst probieren, auch wenn es ja kein "billiges" Mikrofon mehr ist. Den Bundel brauchte ich nicht unbedingt, aber er konnte ja auch nicht schaden. Pop-Schutz und Stativ kann man immer gebrauchen. Dass das NT1-A keinen Pegelschalter und keine Trittschalldämmung hat, ist nicht wirklich ein Problem.
Am letzten Wochenende habe ich nun meine erste Recording-Session hinter mir, heute den Schnitt. Konfiguration: NT1-A in ein Behringer XENYX 302 USB, dann in ein Notebook zum Aufnehmen. Schneiden mit Goldwave 5.65. Das Resultat: begeisternd. Null Rauschen, hervorragende Verständlichkeit und Reproduktion von Details. Die Dynamik wird sehr sensibel abgebildet, man sieht sie beim Schneiden, hören tut man sie so, wie es live auch ist. Einmal einen Compressor für die Peaks darüber laufen lassen und alles stimmte. Keine Nachbearbeitung, kein EQing notwendig, kein Mastering erforderlich.
Tatsächlich produziert mein NT1-A keinerlei Rauschen im normalen Pegelbereich, genau, was ich wollte. Der nicht wirklich lineare Frequenzbereich ist bei Sprachaufnahmen ein Segen, denn einerseits kommt wegen meiner eher tiefen Stimme kein Dröhnen auf, andererseits macht der etwas angehobene Obermittenbereich die Stimme klarer und präsenter. Für mich passt dieses Mikro einhundertprozentig, ich war überrascht, wie gut es klingt. Und die fehlende Notwendigkeit einer Nachbearbeitung beweist es. Kein anderes Mikro mehr.
Rechne ich im Nachhinein zusammen, was ich an Mikros gekauft habe, die ihren Zweck nicht erfüllten, hätte ich besser für das gleiche Geld zwei NT1-As kaufen können. Andererseits ... ist das Behringer-Pültchen für 42 Euro der Bringer, das rauscht nämlich auch kaum.