Ich setze aktuell das ME36 als Rednermikro in unserem Gemeindesaal ein. Dieser verursacht akustisch wirklich Bauchschmerzen; ein langer Schlauch mit vergleichsweise sehr niedriger Decke sorgt für echt üble Echos und Resonanzen in gleich mehreren Frequenzbereichen. Auch professionelles Einmessen des Systems brachte die Lautstärke der Redner nicht wirklich nach vorne, also wurde mit verschiedenen Mikros ausprobiert. Das ME36 war zwar zusammen mit dem langen Schwanenhals MZH3042 das teuerste Stück in der Runde, brachte aber auch die besten Ergebnisse. Es zeigt sich wieder einmal, daß das Ausblenden von störendem Seitenschall durch möglichst starke Richtwirkung (hier Keule) die besten Resultate bzgl. Sprachverständlichkeit und Aussteuerbarkeit bringt. Der Sound ist zudem noch Top; einziger Minuspunkt ist hierbei die große Empfindlichkeit des ME36 auch für niederfrequenten Schall, weil Griffgeräusche und "Händeauflegen" am Rednerpult durch die dort eingebauten Mikrofonhülsen exzellent übertragen werden - und in der Folge aus den Subwoofern dröhnen. Beim Eliminieren dieser Störgeräusche mittels HP-Filter killt man dann auch die eigentlich angenehmen voluminösen Bassanteile in der Rednerstimme. Mit diesem Effekt hat man bei billigeren Mikros wie dem AKG CGN 99 CS nicht zu kämpfen, dafür klingt dieses im Vergleich mit dem ME36 aber auch richtig blechern. In Summe ein ausgezeichnetes Rednermikro; nicht umsonst überall im TV zu sehen. Leider aber eben auch kostenintensiv, denn wir setzen gleich 2 davon nebeneinander ein, um den Rednern mehr Bewegungsspielraum zu bieten.