Das T-Rex Fat Shuga Boost- und Reverbpedal ist offensichtlich ein bisschen speziell: nur ein Drehknopf oben, der den Verzerrungsanteil im Signal regelt (von Clean bis doch recht Schmutzig, aber nicht übertrieben), dafür aber ein versenkbarer Regler für die Reverb-Intensität an der Seite, benachbart von einem kleinen Schalter um den Reverb zwischen Room und Hall umschalten zu können.
Ich verwende das Pedal am Anfang meiner Signalkette um meinen "Clean"-Sound mit etwas Reverb und Verzerrung aufzufetten, verwende für den Reverb einfach eine always-on/set-and-forget Einstellung und schalte nur ab und zu zwischen Room und Hall um (für präsentere Reverb-Effekte verwende ich am Ende meiner Signalkette das Digitech Polara). Das funktioniert mMn sehr gut, beide Einstellungen klingen wunderbar. Auch in Zusammenspiel mit anderen Gain-Pedalen macht das Fat Shuga eine gute Figur, der Boost feuert entsprechende Pedal gut an und verzerrter Reverb klingt mMn auch echt cool, sehr zu empfehlen!
Was allerdings wirklich merkwürdig ist: im Innern des Fat Shuga befindet sich ein kleiner Drehregler, mit dem man das Boostsignal mit Hilfe eines kleinen Schlitzschraubenziehers anheben bzw abschwächen kann. Entdeckt habe ich das nur, weil ich beim Lesen von Reviews in einem Forum den Satz "Why is no one talking about the switch inside?" gelesen hab, ansonsten konnte ich nirgendwo darauf einen Verweis finden. Es ist also etwa möglich, den Boost auf die Signallaustärke der Gitarre einzupegeln und das Pedal dann nur mehr als Reverb zu Verwenden. Es ist außerdem möglich, das Signal abzuschwächen (sodass die Lautsärke des Signals bei Betätigen des Boosts verringert wird; auch Mute ist möglich) oder die Boost-Lautstärke noch enorm (!) anzuheben (Stock-Einstellung ist gefühlt bei 20%). Warum nicht einfach neben dem "Cream"-Knopf noch z.B. ein "Sugar" (für die Laustärke)-Knopf angebracht wurde, ist mir wirklich ein Rätsel, da das Fat Shuga dadurch noch deutlich vielseitiger einsetzbar wäre. So muss zur Lautstärkeneinstellung immer der Boden abgeschraubt werden. Das nervt zwar einerseits, andererseits ist es aber trotzdem erfreulich, dass es die Möglichkeit gibt.
Mir persönlich gefällt der Klang des Fat Shuga hervorragend, die Verarbeitung ist tadellos (nur der Reverbregler sitzt nicht 100% mittig, aber das würde vielen wohl noch nicht mal auffallen), das leicht glitzernde Braun sieht sehr hübsch aus und durch die merkwürdigen Design-Entscheidungen wurde mir das Pedal im Endeffekt nur noch sympathischer.
Wer eine Möglichkeit sucht, den Klang seiner/ihrer Gitarre etwas mehr in den Vordergrund zu rücken, ohne die eigentliche Klangcharakteristik verändern zu wollen, sollte dem schrulligen T-Rex Fat Shuga eine Chance geben!