Nach dem mich nun 12 Jahre auf meiner Yamaha-Einsteiger Dreadnought unterwegs war, musste etwas Neues her, um die Motivation aufrechtzuerhalten. Die Taylor Academy 10 hat sich für mich als die perfekte All-Arounder Dreadnought erwiesen, auch für fortgeschrittene Spieler.
Aber eines nach dem anderen.
Sound: Die Taylor A10 klingt fantastisch und ist für fast jeden Zweck geeignet. Ich spiele gerne Folk, Blues und Bluegrass, was sich auf der Taylor A10 alles wunderbar anhört. Aber es gibt kaum eine Musikrichtung, die sich auf dieser Gitarre nicht gut anhört. Sie ist somit wahrscheinlich eine der vielfältigsten Gitarren, die man für den Preispunkt bekommen. Sie ist wirklich überraschend laut, dafür dass der Körper ein wenig kleiner ist als bei Standard Dreadnoughts und steht diesen um Nichts nach. Auch Fingerpicking geht auf dieser Gitarre herrlich und sie reagiert schnell und präzise auf jeden Ton. Insgesamt kann man den Ton als mittig beschreiben, aber trotzdem mit ausreichenden Tiefen. Sie ist sehr artikuliert und hört sich teurer an als sie ist. Man sollte jedoch wissen, das man hier einen typischen Taylor Sound bekommt. Sehr artikulierte, getrennte Einzeltöne, die wenig ineinander überfließen und etwas brilliant klingen. Also ein eher moderner Sound. Wär ausschließlich altem Dellta Blues aus den 1930ern spielen will, der sollte sich das vielleicht noch einmal überlegen
Bespielbarkeit: Taylor ist für seine exzellente Bespielbarkeit bekannt, so auch hier. Diese ist perfekt und erstaunlich einfach. Die Hände gleiten nur so über den seidenweichen Ahorn-Hals. Die leicht minimierte Halslänge macht sich deutlich bemerkbar, weil die Akkorde dadurch deutlich einfacher zu greifen sind. Die Saitenlage ist der optimale Kompromiss für sowohl dynamisches Strumming als auch fingerpicking. Kein Fret-Buzz, aber trotzdem leicht runterzudrücken. Für meinen Geschmack hätte sie noch einen Ticken tiefer sein können, aber man muss ja bei so einem Top-Paket irgendwo Abstriche machen, sonst kauft ja keiner mehr die teureren Taylors. Anfangs dachte ich das Bevel sei nur ein Marketing-Feature, aber dem ist nicht so. Gerade längeres spielen ist extrem komfortabel, weil die Gitarrenkante nicht mehr im dem Unterarm einschneidet. Wenn ich jetzt zurück zu meiner Yamaha wechsle, habe ich immer das Gefühl mein Arm schläft ein. Erstaunlich, dass Taylor es schafft, ein solches Feature, was normalerweise nur bei tausende Euro teuren Premium-Gitarren vorliegt, für unter 600€ anzubieten.
Verarbeitung: Was soll man sagen, Taylor halt. Man merkt, dass jede Gitarre eine detaillierte Qualitätskontrolle durchläuft. Ich jene die Gitarre detailliert begutachtet und konnte praktisch keine Mängel feststellen. Einzig die Bundstäbchen hätten etwas sorgfältiger ins Holz des Stefgs eingelassen werden können. Das ist jedoch nur kosmetisch und macht sich beim Spielen überhaupt nicht bemerkbar. Ansonsten ist vom ausgezeichneten Hals bis zum Bevel alles top verarbeitet.
Für mich für mich für diesen Preis unschlagbar, ob für Beginner oder fortgeschrittene.