Die Kooperation zwischen Technics und Lamborghini findet auf rein emotionaler Eben statt. Das Design ist halt einfach ein Hammer! Rein technisch betrachtet ist der Dreher ein Standard 1200er MK7. Und der hat im Vergleich zu seinen Ahnen einiges an Logik und Features hinzu bekommen, aber dafür an haptischer Qualität verloren. Viele Bauteile hier sind aus Plastik, die beim MK2 aus den Spät-80ern aus massivem Metall waren. Stört das? Mich schon. Allerdings besitzt auch der MK7 eine grundlegende Solidität, die an große Langlebigkeit glauben lässt. Kein am seidenen Faden hängendes Antiskating-Gewicht, kein verschleißender Antriebsriemen.
Dafür hat der MK7 eine ganze Handvoll Schrullen serienmäßig. Die erste wäre das völlig entlegene Anschlussterminal. Ganz unten im Grundkorpus positioniert, wird der Anschluss sämtlicher Kabel zur Sisyphusarbeit. Das Erdungskabel ist mit bloßen Fingern gar nicht zu fixieren, das geht nur mit einem kleinen Kreuzschlitz-Schraubendreher. Klappbare Haube gewünscht? Sorry, nicht vorgesehen. Eine passende Haube wird zwar mitgeliefert, aber die ist nur auf den Plattenspieler zu LEGEN. Ja, praktisch ist er nicht, der Lamborghini...
EINES kann er dafür ganz gewaltig: Spielen! Da er bekannterweise ohne Tonabnehmersystem geliefert wird, bestückte ich ihn mit dem Ortofon 2m Bronze. Tja, mit ihm zeigte der Dreher gleich auf, was er drauf hat! Dynamik, typische Knackigkeit, klar strukturierte Bässe, aber auch unerhörtes Feingefühl. Dank seiner schier unbegrenzten Einstellmöglichkeiten werde ich mir immer den Spaß machen, verschiedenste Tonabnehmersysteme auszutesten, auch die exotischsten. Es gibt keinen Plattenspieler der Welt, der dafür besser geeignet wäre.
Zur finalen Frage: Lohnt der Aufpreis für die teure Lamborghini Edition?? Für den, der auch Wert auf Design legt, UNBEDINGT !!!