Theo Wanne Fire II Alto 7

Als erfahrener, professioneller Saxophonist kenne ich viele Mundstücke.
Und ja: den Sound macht der Spieler! Das Mundstück ermöglicht das jeweils und bietet bestimmte Optionen.
Wer es so scharf wie Sanborn (Dukoff) haben will, bekommt das hier nicht.
Würde ich auch so extrem nicht wollen.
Wer es so crisp wie Candy Dulfer will, bekommt auch das nicht vom Fire angeboten. Zu dünn, zu blass. Kleiner Headroom, wenig Modulation.
Jazz mit vollem und warmen Ton geht mit dem Fire sowieso nicht. Das geht gut mit: Vandoren A45 V5 Jazz oder Meyer mit Vandoren Classic Blättern 3-3M.

Das Fire liegt immer irgendwo dazwischen, ohne eine Disziplin vollständig abzudecken. Mein stinknormales, preiswertes Vandoren A45 Jumbo Java
ist wesentlich schärfer, lauter und gleichzeitig voller. Variabler im Sound und kostet weniger als die Hälfte! Mit einer Saxxas Ligatur noch Pop lastiger.
Mein Tip für Smooth Jazz Fans, Rock, Pop:

Jumbo Java, Saxxas, Select Jazz 2H - 3M und stundenlang mit Sanborn spielen :)
Das Fire bietet dafür leider nicht genug Kompetenz.
Verarbeitung und Optik sind beim Fire jedoch gut.

Das Mundstück spricht ziemlich leicht an und liefert einen interessanten Klang: scharf, aber nicht schrill. Tiefe Töne kommen etwas schwieriger als etwa beim Meyer 7J oder New York. Allerdings ist die Stimmlage beim Wanne - vielleicht wegen der kleinen Kammer - viel höher als bei allen anderen Mundstücken, die wir haben: Man muss das Mundstück beim Stimmen fast ganz rausziehen, um mit anderen zusammenzuspielen. Das beeinflusst die Intonation des Instruments nicht unbedingt positiv. Und nebenbei bemerkt, ist auch die Gesundheitswarnung auf der Schachtel ist nicht gerade vertrauensbildend.

Aus all diesen Gründen war für uns das Meyer J7 Metallmundstück am Schluss in allen Belangen etwas besser, vielseitiger, einfacher spielbar - und erst noch billiger.