Die erste musste ich zurückschicken: Die Bundstäbe (alle!) standen oben und unten über wie die Eisenbahnschwellen der Central Pacific Railroad, der Hals war verbogen wie ein spätneolithischer Kompositbogen. Die zweite ist immer noch weit entfernt von "ordentlich" verarbeitet, aber das repariere ich mir selbst. Im Gegensatz zu den sehr gut bearbeiteten Fotos auf der Thomann-Seite sieht sie in Wirklichkeit aus wie eine schlampig lackierte Obstkiste. Ich sach mal so: Wenn es Dir um die Optik geht (allein das gelaserte Geritze rund um das ovale Schallloch ist ein gestalterischer Ohnmachtsanfall) - äh, nein. Lass es.
Und dann spielst Du drauf. Unfassbar, was das schmale Brett an Klangwucht entfaltet. Richtig Spaß macht das Teil aber erst verstärkt. Ich benutzte einen Positive Grid "Pro", und mit einer ausgetüftelten Voreinstellung habe ich so einen Klang noch nie hinbekommen. Ich spiele damit Stücke von Bach auf der Straße. Kein Scheiß: Ich kann den Unterschied in bar zählen. Von allen Thomann-Gitarren, die ich bisher gekauft habe (5) die beste Wahl. Ich werde ihr noch eine Knochen-Stegeinlage verpassen, aber nötig ist das eigentlich nicht.