Zugegeben gibt es am "Eighteen" nicht viel zu bemängeln. Die Qualität bis auf klitzekleines "Potirauschen" beim Drehen, die Handhabung, die Optik, die Response bei Einstellungswechsel sind wirklich allesamt toll - gemessen am Preis.
Doch wieso werde ich dennoch nicht happy damit?
Ich wurde leider auf der Black Lion Audio Seite etwas von der Produktbeschreibung und der Vision für dieses Produkt geblendet. Hier liest man "Vintage Style PreAmp" und man erkennt optisch die Anlehnung an API Preamps und Pultec Style EQs .. ziemlich tolle Voraussetzungen, oder?
Ja .. vom Handling her schon .. aber soundtechnisch .. mitnichten das, was ich mir erwartet / erhofft habe.
Von einem Vintage Style PreAmp erwarte ich mir schön warme Mitten, angenehmes High End und vom Pultec Style EQ färbende, tonale Änderungsmöglichkeiten (auch, wenn keine Röhrentechnologie verwendet wird).
In der Praxis konnte ich jedoch ein "Tal" zwischen 850Hz und1,8kHz und eine starke Ausprägung bei 4kHz bei verschiedensten Soundquellen feststellen. Dies lässt sich auch nicht mehr mit dem nachgeschaltenen EQ richten. Vorallem weil ich diesen EQ auch nicht als surgical EQ "verbrauchen" möchte.
Jetzt kann das für Musik der "härteren" Gangart durchaus erwünscht sein. Vorallem weil er wirklich DIFFERENZIERT, KLAR und FEIN klingt. Vorallem die Höhen sind wirklich brillant. Das fette, nicht verwaschene Low End holt man sich mit dem Pultec Trick und ab geht die Post.
Ich persönlich schaffe mir jedoch Analog-Equipment für das gewisse Etwas an. Durchaus mal gerne verwaschen und übersättigt .. Hauptsache besonders und nichts, was man mit wertigen Plugins nicht auch hinbekommen könnte.
Sound ist wie immer wahnsinnig subjektiv und ich finde wirklich, dass vorallem das Konzept hinter dem "Eighteen" toll ist .. am besten selber ausprobieren und sich ein (Klang)Bild davon machen.