Johannes Bornmann Die Altblockflöte 1

Nachdem unsere Tochter nun lange genug C-Flöte gespielt hatte wollte sie eigentlich damit aufhören. In dem Moment fand sich doch plötzlich meine altgediente Alt-Flöte wieder :-), mit der sie herum probierte. Da wir die entsprechenden Werke aus Bornmann's Sopranblockflötenschule bereits kannten lag der Schritt nahe einmal versuchsweise dieses Buch - die Altblockflötenschule (Grundlagen, Lehrgang, Literatur) Band 1 - zu kaufen.

Soviel vorneweg: der Titel ist dann doch nicht ganz glücklich gewählt, denn unter dem Stichwort Literatur hatte ich mir eigentlich was anderes vorgestellt. Hier heißt Literatur wohl einfach nur, dass zu Beginn zwei Seiten Grundlagen schriftlich vermittelt werden. etwas irreführend, also, letztlich aber nicht weiter schlimm, denn wichtig ist dies nicht so sehr für die Qualität der Schule.
Das Vorwort, bzw. die Grundlagen betreffen dann auch wirklich nur die absoluten Grundlagen, wie Atemtechnik, Artikulation, Haltung, Notenbild, sowie einige Abschnitte zu Übungen und Zusammenspiel (2 Seiten). Dazu kommt noch eine Seite zur Behandlung und Pflege der Blockflöte, sowie später eine Seite zur Geschichte. Nichts also, das man nicht schon so oder ähnlich aus den Sopranflötenwerken kennen würde.

Schön finde ich die Gliederung des Notenteils des Buches. Das Inhaltsverzeichnis nennt alle Titel und Seitenzahlen, dabei sind die Stücke abschnittsweise nach zu spielenden Noten gegliedert. Es beginnt gleich mit 5 Tönen, den Noten c, d, e, f, g und dazugehörigen 10 Titeln. Jemandem, der den Umstieg von der Sopranflöte macht bereitet dies kein Problem, es kann sofort mit den ersten Stücken begonnen werden. Hier wird aber auch klar, dass dies kein Buch für Leute ohne Vorerfahrung ist. Schrittweise werden schließlich die weiteren Töne mit jeweils zehn Titeln eingeführt (g%

Herr Bornmann lässt sich am Anfang des Heftes über Geschichtliches zur Blockflöte, die richtige Haltung, Atmung und Instrumentenpflege aus und erläutert in epischer Breite, warum das regelmäßige Vorspielen des Schülers ach so wichtig ist.

Ein Griffdiagramm mit den ersten fünf Tönen eröffnet den Hauptteil des Heftes, gefolgt von einigen einfachen Übungsstücken, die eben diese Töne enthalten. Später werden die restlichen Töne ergänzt.

Eine Erläuterung zum Spielen der zweiten Oktave fehlt ebenso wie weitere spielpraktische Hinweise; im Grunde handelt es sich neben den ersten beiden einführenden Seiten um eine Sammlung mehr oder weniger bekannter Volks-, Kinder- und klassischer Lieder, die zumeist mit einer zweiten Stimme versehen und für das Spiel auf der Altflöte aufbereitet wurden.
Der Untertitel des Heftes ist also irreführend, um es vorsichtig auszudrücken.

Im Großen und Ganzen ist der technische Aspekt des Blockflötenspiels nicht wahnsinnig komplex, insofern kommt man mit den knappen Ausführungen Bornmanns schon klar irgendwie, von einem "Lehrbuch" hatte ich dennoch einiges mehr erwartet.