Die Idee war, mit einem „Amp-In-The-Box“-Pedal zwei regent vm60 von Vermona etwas gefälliger klingen zu lassen. Diese Transistorverstärker aus DDR-Produktion klinken ganz toll aber auch sehr eigen und erfüllen gängige Hörerwartungen an einen Gitarrensound etwas weniger.
Das Killer-V Pedal von Crazy Tube Circuits leistet hier ganze Arbeit und kling im Effektreturn gut und im Instrumenteneingang noch besser. Auch an einem guten Röhrenverstärker (Victory V40 deluxe) verhält es sich ähnlich, klingt dort aber noch besser – sollte wohl auch so sein. Die Modi Bright, Normal und Mellow zeigen klangliche Unterschiede. Mellow ist dabei wirklich sehr gedämpft und nimmt der Gitarre den Attack. Vorgeschaltete Verzerr- oder Dynamikeffekte nimmt er klaglos an. Hervorzuheben ist der tolle Vibratoeffekt, der mit der Möglichkeit Dry und Wet zu kombinieren auch einen Uni-Vibe-Sound erzeugen kann!
Bei Licht betrachtet ist das Killer-V aber weniger ein Preamp-Pedal sondern ein Verzerrer. Er zerrt sehr schnell, so dass für mich persönlich eine Stellung des Volumpotis bei 9 Uhr schon ausreicht. Für cleane Sound muss man den Volumeregler ganz herunterdrehen. Im direkten Vergleich mit einem Boss BluesDriver klingt das Killer-V etwas besser. Die Verzerrung ist runder und dichter. Klangliche Vorteile erlangt es aber vor allem aus der Zweibandklangregelung, mit der man den Klang recht flexibel einstellen kann.
(+)
- sehr guter und geräuscharmer Klang
- geringer Platzverbrauch auf dem Pedalboard (rückseitige Anschlüsse)
- Doppelnutzen durch sehr guten Vibratoeffekt
(-)
- verzerrt recht schnell
- klanglich gut aber keine Offenbarung
- Vibratoeffekt nur gleichzeitig mit Preamp-Effekt nutzbar, was den Doppelnutzen etwas einschränkt