Das ist mein erster neuer Bass-Amp nach ungefähr 25 Jahren. Ich komme von einem Marshall DBS 7400 mit 4x10" Speakern und ich hatte noch nie einen Verzerrer für meinen Bass. Ja, Singular. Seit fast 30 Jahren bespiele ich nur einen Modulus Quantum SP 6-String. So viel zum Setting.
Der Darkglass Microtubes 500 Combo 210 wurde angeschafft, um flexibel zu Hause und um Probenraum genutzt zu werden. Tragbar ist er, allerdings möchte ich nicht Bass und Combo gleichzeitig schleppen. Die Kiste ist auch etwas größer als ich von den Bildern erwartet hatte. (Ja, ja, Maße waren bekannt, habe ich aber gekonnt ignoriert.) Es steht nichts über, die Ecken sind verstärkt. Sicherlich auf Dauer nicht ganz so heavy-duty wie der Marshall, aber ich sehe hinsichtlich des Transports keine Probleme auf mich zukommen.
Sound ist überragend. Ich habe mit den cleanen Einstellungen begonnen und bewusst die Verzerrung auf etwas später verschoben. Die Bedienung ist hier nicht immer so richtig klar. So haben die Regler für die Mitten zwei Einstellungen (erreichbar durch Drücken auf den Regler), aber es ist unklar, ob dann die Einstellung für die jeweils andere Frequenz verloren geht. Ich habe mir bisher nicht die Mühe gemacht, das genauer rauszuhören, da ich recht schnell bei einem mir angenehmen Sound gelandet war. Die beiden Speaker "bewegen Luft" (um den Hersteller– übersetzt– zu zitieren). Ganz klar laut genug für den Probenraum. Spiele allerdings nicht mehr in der arg lauten Band wie früher. Für Gigs kann ich mir das auch gut vorstellen: transportabel und hat einen DI-Out sowohl vor als auch hinter den Einstellungen. Darkglass wird immer wieder wegen seiner Verzerrungen hervorgehoben, aber der cleane Sound ist souverän, präzise, bassig, flexibel und für mich vollkommen überzeugend. Ein Druck auf den Master-Lautstärkeregler mutet das Gerät und diese Einstellung bleibt nach dem Aus- und wieder Einschalten erhalten. Das sind Details, die durchdacht sind.
Dann also die Verzerrung... Durch mehrfachen Druck auf den Drive-Regler lassen sich die B3k und die Vintage Microtubes auswählen. Soweit ich das beurteilen kann, teilen sie sich dann jeweils die anderen Einstellungen (Blend, EQ, etc). Die Vintage MTs lassen sich gut verwenden, um bei rockigen Songs eine recht dezente Verzerrung einzusetzen, die alles etwas "rotziger" macht. Remedy von den Black Crowes gewinnt dadurch meines Erachtens. Als ich den B3k angeschaltet hatte, musste ich sofort an Hysteria von Muse denken. Ist natürlich nicht genau so, aber für meinen Bedarf gut genug. Moderne Verzerrung und dank des Blend-Reglers gezielt dosiert einsetzbar.
Für den Hausgebrauch und das Üben am Abend sollte man vermutlich Kopfhörer einplanen, da die Lautstärke dafür nicht weit genug runter geht.
Ansonsten Hammer-Gerät. Mir macht's Spaß und ich bin nach nunmehr 4 Tagen intensiver Nutzung sehr zufrieden.