Der EBS Session 30 Mk3 ist ein kleiner, leichter Bassverstärker, dessen Aufgabe es ist, fleissigen Bassisten, Basslehrern und Musikern, die in akustischen Ensembles einen E-Bass einsetzen wollen, ein brauchbares Werkzeug zu geben.
Offensichtlich wurde hier gespart, wo immer es möglich ist. Gut ist, dass dort, wir man nicht allzu sehr sparen sollte, alle Bauteile eine vernünftige Beschaffenheit aufweisen. TR und TRS Anschlüsse sind solide, im Vollformat (kein Konsumenten Mini-Schnickschnack, wie bei anderen Herstellern) und verschraubt, die Potis laufen satt und sind gut einstellbar, der Amp hat eine ordentliche Stromversorgung und bietet BlueTooth, womit man beim Üben keine Aux-Kabel braucht. Das Setup ist einfach und funktioniert.
Ich habe zunächst Gain-Setting und Volume eingestellt. Bei höheren Einstellungen rauscht der Verstärker wie ein Wasserfall. Wer einen lauten Amp benötigt, sollte etwas anderes kaufen.
Danach schaltete ich den Bluetooth Empfänger ein und stellte fest, dass die blinkende LED einstreut und der Empfänger selbst für alle möglichen Interferenzen offen ist. Die Verbindung zum iPad oder Telefon ist einfach und funktioniert, bis auf seltene, kleine Aussetzer.
Die gute Nachricht ist, dass vom Rauschen, den Einstreuungen und Bluetooth-Nebengeräuschen bei vernünftigen Gain und Volume Settings nicht viel zu hören ist.
Mein AmPro II Jazz Bass, eigentlich ein warm klingendes Instrument, hört sich über das eingebaute Plastik-Horn leicht unangenehm an. Also senkte ich die Höhen mit der Klangregelung am EBS Session 30 leicht ab und verstärkte den Tiefton ein wenig. Nun klang der Bass, im Rahmen des Erwartbaren, gut.
Eine Besonderheit der Lautsprecherkonstruktion ist das kleine Horn. Mit diesem und dem 8" Woofer klingt der Verstärker wie eine sehr kleine FRFR-Box - ziemlich neutral, recht straff. Wenn man den EQ entsprechend einstellt ist es leicht möglich einen guten Bass Sound zu bekommen.
Erfreulich ist, dass dieser Equalizer nichts daran ändert, wie über den Bluetooth Aux-Weg zugespielte Playbacks klingen. Man kann also ein Mono-Playback hören und dazu Bass spielen. Beide Signale lassen sich einfach mischen und wirken zusammen so glaubwürdig, dass das Üben Freude macht.
Der EBS Session ist als Mono-Bluetooth Lautsprecher zu gebrauchen.
Das Gesamtpaket ist perfekt. Es gibt von mir, trotz kleiner Abzüge bei Verarbeitung (ist halt aus China) und Sound (je lauter, desto härter), volle fünf Sterne. Warum? Weil EBS einen Übungsverstärker bauen wollte, der nicht die Welt kostet und dabei die Anforderungen voll erfüllt hat. Die Qualität der relevanten Teile, Bluetooth und die kleine Bauform machen den EBS Session 30 zum perfekten Übungs-, Schlafzimmer-, Urlaubs-, Session-Verstärker. Es macht Spaß damit zu üben, weil Bass und Playback gut zusammen klingen und das ganze Setup unkompliziert ist.
Wer einen HX Stomp oder ähnliche Geräte davor schaltet, kann mit dem EBS Session 30 auch prima Gitarre üben.