Ich spiele hauptsächlich in einer Rockband und habe für ein Akkustik-Duo Projekt eine leicht spielbare Gitarre mit gutem Akkustik-Sound gesucht. Nachdem ich mir einige Vertreter u.a. von Fender angeschaut habe, bin ich auf die ESP TL-6 gestossen und damit fündig geworden.
Die TL-6 (in der LTD Black Variante) bietet alles, was ich bei einer Thinline, die über eine PA oder einen Amp gespielt werden soll, gesucht habe (Wertigkeit absteigend):
1. leichte Bespielbarkeit: greift sich eine Nuance schwerer als meine Halbakkustische Ibanez Artcore, aber viel leichter als alle anderen Westerngitarren
2. Verarbeitung und Ausstattung: hier gibt es nichts zu kritisieren. Sauber abgerichtete Bünde, makelloser Lack, geräuschneutrale Elektronik (kein Brummen hörbar), fein arbeitende Quicklock Mechaniken
3. variabler Sound: die 3-Wege Klangregelung arbeitet äusserst diffizil, jede kleinste Einstellungsänderung hört man sofort. Von voller Westerngitarre bis höhenreiche Akkustik ist alles machbar
4. Optik: ist ja Geschmacksache, aber die progressive Gestaltung mit asymetrischem Schallloch sieht zusammen mit dem schwarzen Klavierlack-Style einfach gut aus.
Einziges Manko ist der integrierte Tuner. Dieser arbeitet viel zu grob. Ich höre die Tonänderung beim Stimmen bereits, ehe die Anzeige reagiert. Ist vielleicht ausreichend um eine Grundstimmung herzustellen, aber Feintuning geht damit nicht; hier ist ein trainiertes Gehör allemal besser.
Ich spiele die TL-6 über mein Eleven Rack für Amp-Sounds und direkt über die PA für reinen Akkustik-Sound, indem ich mit dem Fender ABY Footswitch wahlweise den Ausgang steuere, was hervorragend klappt.
Anzumerken ist vielleicht noch, dass die TL-6 nicht unverstärkt klingt, dazu ist sie nicht gebaut. Sie ist hier nicht lauter als eine ES335 oder Artcore.