MECHANIK
Das Gehäuse wirkt sehr stabil (Aludruckguss) und ist ordentlich lackiert. Keinerlei scharfe Kanten oder Grate.
U-BÜGEL
Besteht aus 2 U-Bügel. Gut lackiert, ohne Grate, verwindungssteif.
Was nicht gefällt ist:
- die U-Bügel haben keine Anschläge -> als Floorstand macht der Spot die Grätsche. Man kann die Rändelschrauben zwar zuknallen, es ist aber ein Gefummel die Spotneigung und den Winkel der U-Bügel unabhängig voneinander zu verändert. Ich habe mir geholfen indem ich eine Schlaufe aus undehnbarer Schnur (2mm dick, Kletterbedarf) angefertigt habe. Sie verhindert, daß die U-Bügel die Grätsche machen. Zusätzlicher Vorteil: die Rändelschraube muß weniger angezogen werden -> schont das Gehäusegewinde.
- die Rutschkupplung zwischen U-Bügeln und Gehäuse besteht aus (zu) weichem Gummi. Dieser neigt zum ausquellen, tut aber erstmals seinen Dienst. Härtere Gummischeiben (mit Riffelung) oder gar gewölbte, elastische Metallscheiben wären hier besser gewesen. Aber das ist alles dem niedrigen Preis geschuldet. Das Gewinde im Alugehäuse ist präzise gefertigt, vor zu festem Anziehen der Rändelschrauben sollte Abstand genommen werden.
KABEL
Ich wäre froh, alle Geräte würden immer ohne Kabel verkauft werden, denn in der Praxis passt die Länge nie (für mich 7cm zu kurz). Kabel recht dünn (3x1.5mm2) und mittelflexibel. Ummantelung PET oder PVC. Nach Aufenthalt von 10Minuten bei 80°C im Backofen „vergisst“ es alle Knicke und wird dauerhaft schön gerade. Beide Stecker sind von ordentlicher Qualität.
FB (Fernbedienung)
Ist sehr billig ausgeführt, keine definierten Druckpunkte. Dafür aber eine Funktion mehr (Fade) als am Spot selber einstellbar. Eine individuelle Farbmischung ist mittels FB nicht möglich, lediglich eine Addition der einzelnen 7 Farben (die immer mit 100%Helligkeit aufleuchten).
Was die BDA (Bedienungsanleitung) nicht verrät – drückt man die -/+Taste, kann man durch die voreingestellten Farben (Modus: STAT) scrollen.
Für mich ist die FB eine sehr wertvolle Zugabe und durchaus nützlich im Stand-alone-Betrieb: Möchte sie nicht missen. Die Reichweite ist top und es muß auch nicht sehr genau gezielt werden.
FUNKTIONSUMFANG
Aktiviert man Sound-to-Light und verändert danach (oder davor) den SPEED-Modus, so kann eingestellt werden, ob bei jedem Bassschlag eine Farbänderung vorgenommen wird, oder bei jedem zweiten, dritten, usw.. Einstellung bleibt dauerhaft erhalten.
Und sowieso: Der letzte Betriebsmodus bleibt immer erhalten bei Wiedereinschalten der Netzspannung. Egal welche Einstellung am Gerät vorgenommen oder voreingestellt wurde.
Das DMX-Signal kommt bei mir über Funk. Der separat erworbene „QuickDMX USB Wireless T/R (454369)“ Empfänger funktioniert gefühlt latenzfrei. Im Stand-alone-Modus als Master/Slave funktioniert ebenfalls alles so, als wären die DMX-Spots verkabelt. Einfach top! Ein verkabelten DMX-Betrieb habe ich nicht getestet.
Nach Wiedereinschalten der Netzspannung nimmt die Funk-DMX-Verbindung binnen Sekunden ihren Betrieb auf. Top!
Die USB Buchse ist nur für QuickDMX zu nutzen oder als 5V-Stromquelle. (Ein USB-Stick hat keine Funktion!)
LICHTOUTPUT
Die Helligkeit könnte etwas besser sein (eventuell dem lüfterlosen Kühlkonzept geschuldet), was da raus kommt ist aber schon beeindruckend (siehe unten).
Die Hepta-LEDS (7 Farben) sind eine Wucht. Man kann zudem unglaublich schöne und helle Weisstöne mischen. Den hohe CRI-Wert kann ich bestätigen (persönliche fachlich Kompetenz vorhanden). Man erreicht sogar CRI94.
Top ist die UV-LED (eigentlich P = pink/violett, also kein echtes UV). Man kann hiermit ein knallendes Magenta (hot pink), knallendes Blau (UV-blau), Violett/Purpur und Türkis mischen. Fluoreszenz setzt tatsächlich ein. Einfach der Hammer.
Auch der Farbton Gold (amber mit etwas rot und grün) kann gemischt werden.
WAS IST VERBESSERUNGSWÜRDIG?
1. Die voreingestellten 27 Farben bestehen aus den Grundfarben einige Grundfarb-Kombinationen und einige Mischfarben. Gemessen am möglich darstellbaren Farbraum des PARs, sind die Presets a) viel zu wenig und b) recht phantasie- und lieblos abgestimmt.
2. Die voreingestellten Weisstöne schöpfen bei weitem nicht das Weiss-Potential des Scheinwerfers aus. Ich würde sie als lieblos und schlecht programmiert nennen. Manuell gemischte Weisstöne besonders im Bereich 3000K bis 4000K sind unglaublich rein und farbkonsistent (CRI eindeutig über 90). Angestrahlte Objekte reflektieren korrekte Farben (auch Rottöne und Violetttöne).
3. Die voreingestellten Automatikprogramme und Sound-to-Light könnten ebenfalls creativer sein und auf mehr Farben zugreifen, dafür müsste aber erst 1. erweitert werden.
Seitens des Herstellers (Fa. Steinigke = EUROLITE Vertrieb D) gab es kompetenten und schnellen Mailkontakt zu all‘ meinen Fragen.
Konnte dort die photometrischen Daten für den 7c-7 Spot entlocken @3m Messentfernung: Rot (629nm): 177Lux // Grün (522nm): 365Lux // Blau: (452nm): 50Lux // Coldwhite: 342Lux // Warmwhite: 311Lux // Amber (593nm): 140Lux // UV (398nm): 4Lux (nicht realistisch messbar) // all: 1053Lux
Die Seitenblendung ist eher gering. Die Linsen sind eng gebündelt.
FAZIT
Alles in allem ein sehr gut geschnürtes Gesamtpaket. Definitiv preis-wert! Betrachtet man den Preis, so erhält man einen überragenden Spot.
Natürlich wäre eine größere Vielfalt der Auto- und Sound-to-Light Programme wünschenswert (aktuell nur 2 + 2 Programme). Gerne würde ich deutlich mehr Geld für eine solide FB ausgeben. Der hohe CRI-weiss Wert war mir aber sehr sehr wichtig.