Die Fa. Gottsu präsentiert mit dem Modell Bebop seine Homage an die Arnold Brillhard Tonaline bzw. Personaline Mundstücke, welche u.a. Charlie Parker blies (vgl. Theo Wannes Ausführungen zu diesen Mundstücken auf: gibt gegenwärtig kaum brauchbare Repliken dieses Mundstückes, Aaron Drake produziert eine sehr feine Replik: das Aaron Drake Bebop Classic. Während die meisten Mundstücke Aaron Drakes auf minimalsten Blaswiderstand angelegt sind, produziert Gottsu prinzipiell nur solche Mundstücke , welche zwar einen geringen Blaswiderstand aufweisen, jedoch ihn auf einem Niveau halten, das optimale Tonkontrolle ermöglicht. Das Design des Gottsu Bebop ist dem des Soloist nicht unähnlich: die Seitenwände der Kammern sind nicht ausgehöhlt, sondern gerade, beim Solist gibt es ein hufeisenförmiges Fenster zur Kammer, auch beim Bebop ist der obere Abschluss dieses Fensters wie beim Soloist abgerundet, jedoch die Seitenwände spreizen sich trapezförmig ab, wodurch eine im Vergleich zum Soloist größere Kammer entsteht. Beim Solist gibt es im Übergang von Gegenwand zur Kammer eine flache Abstufung (Baffle), beim Bebop geht die Gegenwand fließend in die Kammer über. Das Bebop verfügt über einen dezenten Rollover Baffle, dieser ist beim Soloist nur, kaum spürbar, angedeutet. Wie das Soloist produziert das Bebop einen sehr klar konturierten und fokussierenden Ton, jedoch ohne Schärfe in den Höhen. Das Soloist klingt etwas bedeckter und dunkler, farbiger mit sehr weichen oberen Mitten und Höhen. Das Bebop klingt deutlich runder und präsenter, der Ton geht jedoch nicht in die Breite wie bei Mundstücken großer, gerundeter Kammern. Die dynamische Spanne des Bebop ist äußerst weit, noch umfangreicher als beim Soloist, der Ton wirkt klarer. Die Artikulation ist extrem schnell und präzise, die Kontrolle über die Intonation herausragend gut! Der Klang des Bebop ist sehr wandlungsfähig. Er fügt sich fein in den Ensembleklang ein, hebt sich jedoch auch mühelos über dieses hinweg: ein Mundstück also, das für Solisten wie für Ensemblespieler gleichermaßen geeignet ist. Wer also den farbigen und komplexen Klang eines Soloist Mundstückes sucht, gleichzeitig aber etwa mehr Volumen und Sonorität, auch Präsenz und Brillianz, der ist bei dem Gottsu Soloist genau richtig aufgehoben. Alle Mundstücke der Fa. Gottsu sind hervorragend verarbeitet und folgen einem sehr musikalischem Klangkonzept. Diese Mundstücke gehören zu den besten, die man gegenwärtig erstehen kann. Auf meiner eigenen Homepage unter ich folgende Mundstücke der Fa. Gottsu ausführlich vorgestellt und besprochen: Sepia Tone Jazz Metall, Master 2018, Double Ring sowie Soloist. Alle diese Mundstücke sind exzellent! Auf dem Tenor blase ich zur Zeit mit großer Freude das Gottsu Master 2021. Die Fa. Thomann sollte diese Modelle, die ich rezensierte und hier erwähne, soweit noch nicht geschehen, in ihr Sortiment aufnehmen! Diese Empfehlung schreibe ich als begeisterter Musiker, der diese Mundstücke selber bläst: ich bin kein Endorser der Fa. Gottsu, sondern empfehle diese Produkte, da sie mit an der Spitze des gegenwärtigen Mundstückbaus stehen und dem Musiker große spielerische Möglichkeiten und Freuden bereiten.