Für ein Selbstbauprojekt habe ich mir ein Pärchen Gretsch FilterTrons HS angeschafft, aber aufgrund von Planungsänderungen habe ich sie jetzt erst in eine blaue Squier Mustang implantiert. Der Einbau war nicht so ganz einfach, aber machbar und - lohnend!
Die Verarbeitung der FilterTrons ist grundsätzlich absolut einwandfrei, aber einen Stern habe ich dann doch abgezogen, weil eigentlich gehören unbedingt passende Befestigungsschrauben dazu, schön wären ebenfalls geeignete Schaumstoffkissen zum Fixieren und als Justierhilfe. Irgendwie hatte ich noch Holzschrauben für die Pickupbefestigung von Fender, und mit vorsichtiger Nacharbeit passen die dann auch durch die Führungslöcher. Der Schaumstoff kam dann aus der Packung eines anderen Pickups.
Zu meiner Freude ist die Vergoldung recht robust ausgeführt, das viele Befummeln der Pickups beim Einbau hatte keinen Abrieb zur Folge. Nicht unbedingt nötig, aber auf jeden Fall das Sahnehäubchen sind die Zierrahmen, die man allerdings auch extra ordern muss, und für ein bisschen Plastik ziemlich teuer sind. Trotzdem will ich sie nicht missen, weil sie die Nachbearbeitung des Schlagbrettes schön verdecken, und auch sonst einfach klasse aussehen.
Der Sound
Tja, der ist einfach umwerfend, jedenfalls für meine Zwecke und Vorstellungen, einfach der Hammer. Obwohl der Output recht niedrig ist, verhelfen die FilterTrons der Mustang zu einer ungewöhnlichen Klangfülle, von glasklaren Licks über singende Soli bis hin zu rotzig krachender Zerre. (Hierbei muss ich anmerken, dass ich der Mustang eine 4-Wegeschaltung plus Killswitch per Extraschalter verpasst habe, und die krachende Zerre eigentlich nur dann zustande kommt, wenn die beiden Pickups! in Serie geschaltet sind! Da die Pickups 2-adrig sind, sind die Spulen! der FilterTrons immer in Serie, bitte nicht verwechseln.)
Clean übertragen sie sehr transparent, luftig und höhenbetont, sind aber nicht mit einem Singlecoil zu vergleichen. Im Crunch gefallen sie mir am besten, es bleibt eher hell mit einer guten Portion Knurrigkeit. Überraschenderweise taugen sie auch für die richtige Zerre (s. Malcolm Young), wobei sie dabei nicht mit den üblichen Verdächtigen verglichen werden können, dafür fehlt es dann doch an Output, Mitten und Bässen, aber wer mal einen etwas anderen Sound im harten Bereich probieren möchte, der ist hier vielleicht an der richtigen Adresse. Geschmackssache eben.
Ich denke, dass die FilterTrons allerdings am besten in den Bereichen Surfrock, Postpunk, Postrock und Indie zur Wirkung kommen dürften. Viel Spass mit ihnen!