Den "Lollar P-90 Dogear Short NE BK" habe ich zusammen mit seinem Pendant "Lollar P-90 Dogear Tall BR BK" zum Austausch der Werkstonabnehmer meiner "Stanford Crossroad Thinline 30" erworben.
Während der Tonabnehmer wohl problemlos auf Casinos und Lp-Juniors passt, benötigt man für die "Stanford Crossroad Thinline 30" wegen des stärkeren Halswinkels sogenannte "Lollar P-90 Dogear Shims", um für den"Lollar P-90 Dogear Short NE BK" die Einbauhöhe des Originalpu´s zu erreichen.
( Die Shims gibt es auch von Throbak, Lindy-Fralin und Seymour Duncan)
In diesem Zusammenhang wären Informationen über die Maße des Pu´s auf der Produktseite von hohem praktischen Nutzen gewesen.
Da "Thomann" solche wichtigen Zubehörteile aber nicht führt, obwohl sie bei P90 Tonabnehmern die einzige Möglichkeit sind, den richtigen Abstand zwischen Pu und Saiten herzustellen (die Polepiece-Schrauben dienen lediglich der Feinabstimmung), mußte ich mit dem Einbau warten, bis die Lieferung eines Mitbewerbers des Musikhauses Thomann bei mir eintraf.
Der zum Löten notwendige Aus- und Wiedereinbau der Potis erfolgt bei Es-Type Instrumenten über die F-Löcher, oder wie in diesem Falle durch die Neck-Pu-Aussparung.
Das hat 2 Stunden gedauert, dann wurde die Gitarre erst an den "VHT-Ultra" angeschlossen, später im Proberaum an einen "Peavey-Delta-Blues". Am VHT klang es (nur vergleichsweise) etwas agressiver als am Harley-Benron GA5. Am Peavey fetter als am Fender HR Deluxe.
Die Stanford Pu´s sind eigentlich nicht schlecht, sie klingen zugleich kristallklar und glockig und haben einen nicht zu hohen Output, gut für Jazz- und Blues- Clean- bis Crunchsounds. Ein Epiphone P90 z.B. klingt im Vergleich nur dumpf.
Der Lollar kann das auch, hat aber eine leicht höhere Leistung, und bildet die Frequenzen sauberer, fast plastisch ab, die Saitentrennung bei Akkorden ist viel besser. In den unteren Frequenzen und den Mitten ist er etwas präsenter. Er reagiert positiver auf angezerrte Sounds, dreht man die Höhen etwas herunter sind auch Hardrockklänge möglich. Es klingt um Einiges lebendiger und detaillierter! Dynamik und Anschlagresonanz werden gefördert. Ein Kollege meinte, es klänge mehr nach Humbucker, ein Anderer, wie Tele auf Steroiden.
Mit anderen Worten : EINFACH GEIL!!!
Ich will nicht verschweigen, daß der Austausch der Bridge inklusive Stellschauben gegen Produkte von Gotoh den Klang der Gitarre zuvor schon auf ein höheres Niveau gehoben hat, oder besser gesagt freigelegt hat.
Zudem ist es wichtig, die Übertragung unerwünschter Resonanzen über das Trapez-Tailpiece zu verhindern. Dazu benutze ich jetzt im Anglerbedarf erhältliche Gummischläuche, die ich über die Ballends der Saiten ziehe.
(Stattdessen habe ich habe auch ein hochpreisiges "Abm" Tailpiece probiert, leider war die Material- Und Herstellungsqualität nicht befriedigend, wenn man etwas Gutes haben will, muß man es als Europäer selber aus Japan oder USA importieren.)
Lollar P90´s werden auch in Eastman, Heritage und Collings- Gitarren
eingebaut. Ich weiß warum!