Ein guter Gitarrist braucht mindestens 3 Gitarren. Ne E, ne Western und die Pro Natura Gold Series Cherry. xD
Mein Opa hat immer gesagt: " Wer teuer kauft ,kauft billig ". Das mag oft zutreffen. In diesem Fall nicht. Was kann man für schlappe 219 Euro erwarten?
Das Design :
Hell und matt kommt sie daher, für mich eine Augenweide im Vergleich zu dem orange-braun Gematsche was sonst so gängig ist und wunderbar geeignet für Leute die gerne mal ein Hähnchen bei der Jam-Session verspeisen ohne Beweismittel auf ihrer Gitarre hinterlassen zu wollen.
Boden und Zargen sind aus massiver Kirsche. Die Maserung schaut wirklich klasse aus.
Die Fichtendecke in Kombination mit dem Ahornhals und dem Akaziengriffbrett schafft farblich einen angenehmen Kontrast.
Die Schallloch Rosette ( muahaha, auch nach Jahren immer deserselbe Gedanke) ist in einem washburn- brown gebeizt geziert von einem minimalistischem Tribal.
Verarbeitung:
Die Mechaniken sind aus goldfarbenem und schwarzen Metall. Wirbel wie zu erwarten in der Preisklasse aus Plastik, trotzdem stabil und billig wirken sie auch nicht. Absolut stimmfest, kein Knarren etc.
Sattel und Steg sind aus Bonoid gefertigt einem Gemisch aus Glas und Kunststoff, natürlich nicht so hochwertig wie Horn/ Knochen was man bei teuerern Gitarren verwendet, aber auf jeden Fall nicht mit billigem Plastik zu vergleichen.
In jedem Fall sollte man mal ordentlich mit einem Lappen über die Gitarre gehen, weil hier und da der Leim nicht 100% entfernt wurde. Für mich persönlich kein Problem bzw Qualitätsmangel.
Die Bundstäbchen sind an Ober- und Unterseite teilweise nicht perfekt geschliffen. Für meine Handhaltung irrelevant, der ein oder andere könnte sich jedoch mal ratschen. Ich sag mal, Sandpapier ftw. :)
Saitenlage geht für mich in Ordnung, obwohl da auf jeden Fall noch der ein oder andere Millimeter drin ist. Naja allerdings würden anständige Flamencozupfmonster ja auch niemals ihre Hand an eine 200 Euro Gitarre legen, nicht wahr ?-.-
Ansonsten ist die Gitarre anständig verleimt. Besser gehts natürlich immer, aber dann sind wir auch schon wieder in einer ganz anderen Preisklasse.
Last but not Least, der Sound:
Als allererstes sollte man mal ein Stimmgerät zur Hand nehmen, ausser man hatn absolutes Gehör, dann fällt einem sofort auf das die Gitarre ein paar Oktaven zu tief gestimmt war. So verschwendet man keine Zeit sich damit zu fragen warum die Pro Natura so strange klingt ;)
Die Gitarre ist klanglich ausgewogen. Warm und voll im Bassbereich, ein wenig mittenlastig und nicht so ganz brilliant im Höhenbereich, was aber auch gerne daran liegen mag das ich nicht mit den Nägeln spiele.
Tatsächlich kann man dem ein oder anderen Akkord einen passablen Sound entlocken.
Wer schrammeln will wird mit Nylonsaiten bekanntlich nicht sehr glücklich sein.
Wer schonmal eine Gitarre aufgenommen hat weiß, das der Klang den man beim Spielen hört nur sehr wenig zu tun hat mit dem Klang der nach vorne abstrahlt.
Wer kein Mikro hat, stellt sich einfach mal nah vor einen Spiegel oder eine Glasscheibe um eine relativ realitischen Eindruck davon zu bekommen wie die Gitarre für Zuhörer klingt.
Da macht die Pro Natura ein sehr gutes Bild. Für mich selbst stelle ich fest das egal bei welcher Gitarre es immer einige Minuten dauert bis ich mich an den Klang gewöhnt habe. In jedem Fall bin ich zufrieden mit dem Klang.
Fazit:
Wer nicht mal eben ein paar Hundert oder Tausend Euro aus der Portokasse rauskramen kann ist mir der Pro Natura Cherry sicherlich gut beraten. Die Deutschen meckern bekanntlich auf hohem Niveau -.- Wenn man aber kein Haternerd ist der Instrumente nur bestellt um sich über ihre "Macken" auszukotzen sage ich :" Give it a try "!