Gigbags für Banjos sind so eine Sache. Hochwertige Instrumente sind in einem Case am besten aufgehoben. Ich besitze seit kurzem ein teures und relativ schweres Sierra-Banjo, das ich für Proben schonmal quer durch die Stadt transportieren muss. Die mehreren Kilo tragen sich auf dem Rücken einfach besser als einseitig in einem Koffer. Die Kehrseite: Sturz und Erschütterung mit einem Gigbag wären ein potentielles Todesurteil für das Instrument.
Heißt für ein Gigbag also: Dicke Polsterung, steifes (und wetterfestes) Außenmaterial, perfekte Halsfixierung sind Pflicht und die Tragegurte müssen ordentlich etwas aushalten.
Das alles bietet das Reunion Blues Gigbag, und zwar so, wie man es mit keiner Tasche für 50 bis 100 Euro bekommt. Dass in der Produktbeschreibung „Case“ steht, hat schon seinen Grund: Eigentlich entspricht das Teil eher einem Koffer. Das Außenmaterial ist steif und resistent wie eine kugelsicher Weste – bin aus Versehen mit einem Cuttermesser drangekommen, ohne die Fasern zu beschädigen. Im Inneren wartet eine extrem dicke Polsterung, mit Doppelkissen für den Boden und zwei gepolsterten Fixierungselementen für den Hals, die man auf einer Klett-Schiene verschieben kann, je nach Länge. Zusätzliche Sicherung bieten Bänder mit Klettverschluss, die man über die Halsfixierung zieht. Der Kessel meines Sierras passt perfekt in die Polsterung und sogar der dicke Gurt hat noch Platz. Beim Verschließen muss ich allerdings ein bisschen nachhelfen, damit sich die Reißverschlüsse nicht verhaken – aber dann wackelt nichts mehr.
Durch die hochwertigen Materialien und die massive Polsterung wiegt das Gigbag natürlich mehr, aber dank der gepolsterten Gurte spürt man das nicht so extrem, auch wenn diese verhältnismäßig schmal ausfallen. Die Nähte an den Gurten scheinen aber kräftig zu sein, und das müssen sie auch. Ich hoffe nur, sie halten lange genug durch. Die Vordertaschen bieten nicht viel Platz, aber Noten und Equipment passen locker hinein.
Mir ist jetzt wesentlich wohler, wenn ich mein Banjo durch die Gegend trage. Der Preis ist zwar saftig, aber dafür wird man kaum ein anderes Gigbag finden, das eine vergleichbare Sicherheit bietet.