Unter dem serienmäßigen Klemmsattel meiner Alex Lifeson Les Paul waren ab Werk an den seitlichen Rändern zwei paarweise frei gestapelte, winzige Passscheibchen zu je 0,015" Dicke beigelegt, was atemberaubenden 0,762 mm entspricht. Entsprechend schwebte er weitgehend freitragend luftig über dem Hals, was auch angesichts der Befestigung mit zwei Holzschrauben im Mahagoni an dieser kritischen Stelle etwas abenteuerlich aussah. Als ich mit vollflächigen Standard-Passscheiben beilegte - 0,70 mm genügten -, stellte ich fest, dass diese unter der kopfplattenseitige Unterkante fast einen Millimeter hinausragten. (Dabei bemerkte ich auch, dass diese Gibson Custom-Gitarre aus dem Jahre 2012 ein laminiertes Griffbrett hat, aber das ist eine andere Geschichte.) Der werksseitig montierte Sattel war offenbar kürzer als üblich. Länge meint hier die Ausdehnung in der Halsachse, da als Breite diejenige des Griffbretts anzusehen ist.
Das erschien mir etwas eigenartig für eine so hochpreisige Gitarre, und ich beschloss, ihr eine Schaller 383 R3 in Chrom zu gönnen. Und siehe da, es genügte eine Passscheibe von 0,2 mm. Der serienmäßige Sattel war demnach nicht nur kürzer, sondern auch deutlich niedriger.
Der Schaller 383 R3 besetzt mit seiner Länge genau die Fläche, die von Gibson konstruktiv dafür vorgesehen ist. Die ab Werk zum vorigen Sattel passend gekürzte Halsstababdeckung mit Faksimile-Autogramm habe ich um weitere etwa 0,8 mm gekürzt und dabei auch den Winkel zwischen Kopfplatte und Sattelvorderfläche berücksichtigt.
Meine mexikanischen Fender Floyd Rose Stratocasters kamen ab Werk mit Schaller-Klemmsätteln. Darüber sollte man bei Gibson mal nachdenken.