Die Seymour Duncan Black Winter darf ich jetzt schon seit über einem Jahr mein eigen nennen und ich bereue den Kauf bis heute nicht. Eingebaut wurden sie in eine Gibson Les Paul Future Tribut aus dem Jahr 2013. Standartmäßig waren in diere die classic 57 und classic 57 plus verbaut, welche mir aber auf dauer immer wieder etwas zu "dumpf" geklungen hatten, vor allem da ich damals Sounds wie Amon Amath und co haben wollte. Die PUs brachten in vielerlei Hinsicht das was ich wollte. Sie haben ein sehr gutes Attack und eine grandiose Saitentrennung, welche ich sonst nur von aktiven Tonabnehmern kannte, klingen aber viel lebendiger als diese. Es ist unglaublich wie viel Output die Black Winter haben, aber das war eigentlich zu erwarten. Mit der Zeit kam dann aber auch wieder Ernüchterung. Ich liebe den Klang von alten Les Pauls und diese klingen fast in allen Stilrichtungen gut. Da mein musikalisches Interesse für die progressive Musik mit der Zeit gestiegen war, wollte ich nun vielseitigere Tonabnehmer haben. Was dann am ende die Pearly Gates wurden. Diese spielte ich bis vor einem Monat. Aus Neugier, da ich schon fast vergessen hatte wie die Black winter klangen, hatte ich sie nochmal in meine Paula eingebaut und diese bleiben jetzt.
Zum Ton:
Man sollte sich nicht täuschen lassen, diese Tonabnehmer können viel mehr als "nur" Metal und böse klingen. Sie haben einen fokussierteren Klang als es Pearly Gates und classic 57 haben, ohne dabei aber den Charakter eines PAFs zu verlieren. Dies ist ein großer Vorteil, gepaart mit der Saitentrennung, da sich Akkorde dadurch wunderbar auflösen ohne irgenwie zu mulmen. Die Töne kommen klar und prägnant, etwas was ich teilweise bei Jazz spielen mit meinen "echten" PAFs vermisst hatte. Die Black Winter klingen auch nicht zu spitz vie es vielleicht manch andere "Metal"-Tonabnehmer tun, sind aber dennoch viel höhenreicher als die Pearly Gates und haben ein gewisses Britzeln in den Höhen bei angecruchten Sounds. Es gibt eigentlich nicht viel negatives über die Tonabnehmer zu sagen, der Ton ist Top und ich liebe ihn in meiner Paula. Es ist nur manchmal etwas schade, dass sie so viel Output haben, manchmal wünschte ich mir es gäbe eine etwas leisere variante, da es gern mal passieren kann, dass der Headroom des Cleankanals durch den hohen Output aufgebraucht ist.
Alles in allem können die Black Winter überzeugen und kann sich auch ruhiger und zivilisierter zeigen, als man es ihm zuschreiben will. Musikrichtungen, in denen man sie eigentlich nicht erwarten würde, wie Jazz, Prog-Rock, Indie oder auch Classic Rock sind kein Problem. Dies macht sie sehr Vielseitig und eine Empfehlung für jeden, der verschiedene Stilrichtungen mit nur einer Gitarre spielt. Man muss jedoch mit dem Output klar kommen.