Wenn man Musik-Equipment so ganz grob unterteilt, dann gibt es Sachen, die manchmal funktionieren und andere, die immer mindestens zu einem vertretbaren Ergebnis führen, meistens sogar zu einem sehr guten. Erstere verschwinden irgendwann wieder vom Markt - die Vertreter der zweiten Sorte werden oft zu Klassikern, die jahrzehntelang als Standard verwendet werden.
Das Beta 52a ist ein Vertreter der zweiten Sorte - mit diesem Mikrofon kann man in der Bassdrum nicht viel falsch machen. Reinstellen, je nach Geschmack näher ans Schlagfell (viel Kick) oder etwas weiter weg (mehr Bauch, runderer Sound), am Pult die oberen Tiefmitten um die 600Hz etwas absenken und nach Geschmack noch etwas Bass um die 80Hz dazu - fertig ist die Bassdrum.
Auch für die Abnahme einer geschlossenen Bassdrum vor dem Frontfell ist das Beta52a gut geeignet - es ergibt sich je nach Stimmung der Bassdrum ein wärmerer, vollerer und etwas längerer Sound - das Einstreuen der anderen Instrumente des Schlagzeugs ist zwar lauter als bei Positionierung in der Bassdrum, aber durchaus verträglich.
Ich habe das Mikro in verschiedenen Bassdrums (Birke, Maple, 20"+22") benutzt und immer ein sehr brauchbares Signal erhalten - es war keine Akrobatik am EQ notwendig, um der Bassdrum den Sound zu verleihen, den sie haben sollte.
Das Mikrofon ist robust gebaut und funktionierte auch einem 16er Standtom gut. Die Abnahme eines Bassamps sollte damit ebenfalls gut machbar sein.
Bisher einziges Manko ist die Reduzierhülse zur Befestigung auf unseren europäischen Mikrofonstativen - die dreht sich gerne mal aus dem Gehäuse - wer das nicht im unpassenden Moment auf der Bühne erleben will, der sichert die Hülse mit einem Tropfen Gewindesicherungskleber...
Fazit: ein sehr brauchbarer Klassiker für die Bassdrum mit weiterer Verwendungsmöglichkeit für Tieftöniges. Dieses Mikro wird zudem von nahezu jedem Drummer und Techniker akzeptiert - wichtig für den, der sein Equipment nicht nur für die eigene Benutzung kauft. Es ist im positiven Wortsinne "preiswert".