Den Supro Delta King 10 Combo hatte ich einfach nur angeschafft, um in der Wohnung meiner Freundin einen kleinen Amp zu haben. Er sieht wirklich ganz schnuckelig aus, die Bedienung ist völlig klar, man kann nichts falsch machen. 5 Watt können übrigens wirklich sehr laut sein, das wird hier sofort klar. Die Features sind, ein Federhall, der klingt wie ein Spiralhall eben klingen soll und kann, Boost- und Driveschalter - nichts was ich bei so einem Amp bräuchte - pusten und zerren den Sound auch ordentlich an, im Rahmen und den Möglichkeiten des Grundtons entsprechend. Womit ich bei der Geschmackssache wäre. Es ist natürlich völlig okay und auch aller Ehren wert, einem Gitarrenverstärker, der das berühmte "Delta" und den Blues quasi auf die Fahne gestickt trägt, die etwas schmutzige klangliche Note eines kleinen alten Brownie mitgeben zu wollen, das ist hier jedoch leider nicht gelungen. Schon beim ersten Anspielen macht der Klang des Amps einen eher kalten und spröden Eindruck. Auch nach ausgiebigem Probieren mit den Reglern - Volume, Master, Bass, Treble - war dem hübschen kleinen Kerl kein bisschen Wärme oder Sweetness zu entlocken. Ich habe dann mal eine kleine Röhrenvorstufe mit einem Optokompressoer davorgehängt, damit ging es so einigermaßen. Der Amp formte jedoch trotzdem nie angenehm klingende "Vokale" in seinem Grundton, es klingt immer irgendwie nach engen Umlauten, ein ganz klein wenig wie aus einer Blechbüchse. Sehr schade, nach zwei bis drei Stunden intensiven Ausprobierens, musste er wieder in den Karton und leider zurück zu Thomann.