Ich habe mir dieses Instrument gerade als mein erstes eigenes Blasinstrument gekauft. Bisher habe ich 5 Jahre Tenorhorn und davor 4 Jahre Es-Waldhorn gespielt. Als Tenorhorn hatte ich ein gut 30 Jahre altes "Amati", das seine besten Tage definitiv schon hinter sich hatte und seit ich (u.a. in der Schule) die Möglichkeit hatte, Euphonium zu spielen, war für mich klar, dass ich mich bei einem eigenen Instrument für diese Bauart entscheiden würde. Wie ich finde, hört man sich selbst besser, das Klangspektrum ist größer und auch die Grenzen im tonalen Bereich sind besser zu erreichen. Außerdem wollte ich auf jeden Fall ein Instrument mit Quartventil, um auch mal den Pseudobass machen zu können.
Das Thomann-Euphonium hat dabei all meine Erwartungen vollens erfüllt. Schon optisch ist es sehr schön und wirkt keinesfalls billig, der Klang ist sehr voll und schön mit einem gut spielbaren Tonumfang von c bis c''', bei meinem alten Tenorhorn ging er nur von g bis c''' und ab a'' musste man sich wesentlich mehr quälen, während ich mit dem Euphonium bei Tonleiterübungen sogar bis zum e''' gekommen bin. Die Ventile laufen gut, auch wenn es ruhig noch ein wenig leichter sein dürfte, vielleicht wird sich das auch mit der Zeit noch etwas geben. Der einzige echte Nachteil dieses schönen Instruments ist sein Gewicht mit 4 kg ist es doch bedeutend schwerer als mein bisheriges (dreiventiliges, 2,6 kg).
Insgesamt bin ich auf jeden Fall sehr zufrieden und auch mein Lehrer, dem ich heute meine neue Errungenschaft vorgestellt habe, war angenehm überrascht. Es liegt also nicht nur am Vergleich mit meiner alten "Nudel", dass ich begeistert bin.
Jetzt noch etwas zum Zubehör:
Am Koffer wurde definitiv gespart, er erfüllt aber seinen Zweck. Er verfügt über eine Außentasche, die für DIN A4 gerade so eben zu klein ist, für Öl etc. aber ihre Dienste tut, und innen Platzt für 2 Mundstücke. Die Idee mit den Rollen war sicher gut gemeint, der oben angebrachte Griff ist aber so eng, dass man den Koffer nicht vernünftig rollen kann (ich bezweifle sogar, dass der Griff für Kinderhände passend wäre). Dafür gibt es aber noch Tragegurte, um den Koffer auf den Rücken zu packen. Das Mundstück ist nicht übel: Ein schlichtes, versilbertes 1/2 AL. Mit den ca. 26 mm Durchmesser kommt man auf allen Tonlagen gut zurecht, für Kinder würde ich aber ein etwas kleineres z.B. wie mein altes mit 23 mm empfehlen. Wer noch kein Instrument mit Pumpventilen zuhause hat, sollte nicht vergessen, sich gleich Öl mitzubestellen.
Ich habe vor dem Kauf auch noch etwas in den anderen Kategorien herum gelesen und dabei kam im Wesentlichen rüber, dass die einzige Schwachstelle der Thomanninstrumente der Lack ist. Daher habe ich gleich etwas Pflegepolitur und ein Tuch mitbestellt, mal sehen, wie sich das mit der Zeit verhält. Ich werde versuchen, daran zu denken, in 1 bis 2 Jahren noch mal einen Kommentar abzugeben. Außerdem habe ich mir Handschützer aus Leder gemacht. Z. B. für Tenorhörner und Trompeten gibt es so etwas zu kaufen, für Euphonien habe ich leider nichts gefunden, Tragegurte sind ebenfalls ein Problem, da wird wohl auch ein Eigenbau notwendig. Eine Vorrichtung für eine Marschgabel ist übrigens vorhanden.
Dieses Instrument ist definitiv zu empfehlen! Auch Tenorhorn- oder Baritonisten kann ich nur wärmstens zu einem Probespiel raten.