Der Bass kommt in einem sehr schlichten aber brauchbaren Gigbag, mit drei soliden Schlüsseln für alle notwendigen Einstellarbeiten, Security Locks und einer vorbildlichen gut illustrierten Bedienungsanleitung. Das Instrument ist handlich, kompakt, leicht, gut ausbalanciert und perfekt verarbeitet. Lackierung, Halseinpassung und die Abrichtung der Bünde sind perfekt.
Die Hardware ist sehr hochwertig. Die einstellbaren Tuner laufen weich, aber mit dem nötigen Widerstand. Gleiches gilt für die Potis. Das absolute Highlight ist die schwebend montierte 3-D Brücke mit hervorragenden Einstellmöglichkeiten. Auch der Sattel ist in der Höhe einstellbar. Es gibt keine scharfkantigen Bauteile. Der Hals ist schmal und flach, keine Dead Spots.
Halskrümmung und Saitenhöhe sind werksseitig in einem mittleren Bereich. Es geht problemlos flacher (unbedingt Bedienungsanleitung lesen). Die vielseitigen Einstellmöglichkeiten sind für einen Anfänger allerdings überfordernd. Hier sollte für den Anfang ein erfahrener Bassist oder Händler helfen.
Der Sound war zunächst eine heftige Enttäuschung. Super brillant, glockenhell und obertonreich, aber tiefe Bässe und tiefe Mitten waren wenig bis gar nicht vorhanden. Null Tiefdruck. Der Output war so schwach, dass selbst am Eingang für passive Bässe kein vernünftiger Pegel anlag. Auch die aktive Klangregelung brachte hier kaum Besserung. Positiv war die ausgeglichene Lautstärke über alle Lagen. Nach zwei Tagen war ich soweit, den Bass als Fehlkauf abzuschreiben und zurück zu senden. Dann habe ich mich aber doch dazu entschlossen, dem Bass noch eine letzte Chance zu geben. Ich habe D'Addario EXL 165 aufgezogen. Der Unterschied zu den werkseitigen Wawick Red Label war gigantisch. Sauberer Tiefton und drückende Tiefmitten waren jetzt ausreichend vorhanden. Der bösartig knurrende Ton, mit dem Warwick berühmt geworden ist, stellt sich aber auch hier nicht ein. Das habe ich aber auch nicht erwartet. Insgesamt ist der Sound jetzt gut brauchbar und ausgewogen, aber irgendwie immer noch recht brav. Mit dem Plektrum ist der Ton schön straff und drückend, also für härteren Rock sehr gut brauchbar.
Fazit: Die Investition hochwertiger Saiten ist nicht nur empfehlenswert, sondern absolut notwendig. Auch sollte man sich vor dem Kauf noch bei der Konkurrenz umsehen. In der Preisklasse bis 500 € gibt es Instrumente von Yamaha, Ibanez, Squier und ganz besonders von Sire Marcus Miller, die für rund 170 € weniger deutlich mehr bieten, vor allem was den Sound betrifft. Da reicht das eingesparte Geld auch noch für ein hochwertiges Gigbag, Gurt, Kabel und gute Saiten. Hervorheben möchte ich aber die sehr gute Verarbeitung und die erstklassige Hardware. Wer das Design und die komfortablen Hälse mag, ist als Einsteiger oder Fortgeschrittener gut bedient. Die leichte Bespielbarkeit kommt hier sehr entgegen.