Wenn ich ehrlich bin, habe ich diese Blätter aus reinem Interesse gekauft und weil ich gerade Geld übrig hatte. 40€ für 5 Blätter bzw. 8€ pro Blatt findet man eher bei Bariton-Saxophonblättern, aber nicht bei Tenorsax-Blättern, die ja zur Zeit circa 4€ kosten. Was rechtfertigt nun diesen immensen Aufpreis?
Die Beschreibung verheißt ja was Gutes: handselektiert, von den Meistern einzeln geprüft etc. Das klingt halt auch irgendwie nach Feenstaub, mit dem das Blatt eingerieben wird.
Ich verzichte hier mal auf Beschreibungen der Verpackung, weil das ja nicht relevant für den Klang ist. Ich empfehle aber ein Etui oder alte Vandoren-Plastikschützer, damit das Blatt nicht beschädigt wird, da es nur in einem Halter aus Papier geliefert wird (und natürlich in der Pappbox).
Vom Klang her sind die Blätter ausgezeichnet. Und ich möchte hier anmerken, dass ich sie weit über den blauen Vandoren sehe, die im Vergleich dazu sehr blass klingen. Der Klang ist sehr voluminös, die Blätter sprechen sofort gut an, im unteren Register ist der Klang ab dem f' sehr sonor, wird danach etwas dünner -was aber normal ist- und ab dem a'' brilliant, das obere Register klingt klar, ist dabei aber nicht einfach nur grell, sondern hat einen guten Kern im Klang.
Der Feenstaub ist damit wohl doch echte Handwerkskunst, oder? Naja..
Was meiner Meinung nach gar nicht geht, ist die Ausdauer der Blätter. Diese fangen schon nach circa 15 Minuten an nicht mehr gut anzusprechen, die Tonerzeugung ist stark beeinträchtigt, und ich muss die Blätter rotieren. Ich weiß nicht, ob die Blätter eine so lange Einspielphase brauchen, meine Vandoren waren da aber schneller mit.
Ich bin deshalb zwiegespalten, die Blätter zu empfehlen. Der Klang ist ein genauso starkes Argument wie die mangelnde Ausdauer. Ich hoffe, dass die Blätter bald eingespielt sind, denn für den Preis sollte das eigentlich nicht so sein.