Habe gerade die Yamaha SLG200S TBK erhalten und getestet.
Die Masse der Gitarre sind recht kompakt, wenn man eine Dreadnought gewoehnt ist. Sie fuehlt sich "trocken' eher wie eine E-Gitarre an. Das Spielgefuehl ist daher auch nicht ganz mit einer Akustikgitarre zu vergleichen.
Die abmontierbare 'Korpushaelfte' laesst sich selbsterklaerend ganz schnell arretieren. Das ist jedenfalls jetzt am Anfang sehr unkompliziert (es gab ja einige Meinungen, die das im Dauereinsatz kritisiert haben).
Die Saitenlage ab Werk ist in Ordnung, koennte aber besser sein (am ersten Bund fast zu niedrig und in hoeheren Lagen dann doch etwas zu hoch - da war auch mit dem mitgeliferten Schluessel nicht viel zu machen, das muss wohl de Gitarrenbauer optimieren).
Trocken angespielt ist sie lauter als ich dachte (etwa einen Tick lauter als eine Les Paul). Das hatte ich etwas dezenter ('silent') erwartet. Es ist aber OK.
Die mitgelieferten Kopfhoerer sind eher untere Kategorie, das haette man etwas schoener loesen koennen, ausserdem ist das Kabel der Kopfhoerer recht lang, was bei diesem Einsatzzweck wenig Sinn macht.
Die Farbe TBK ist recht ansprechend und die Maserung des Holzes scheint ein bisschen durch.
Wenn man die Gitarre einschaltet leuchtet nur ein schwaches kleines Licht, da war ich mir am Anfang nicht sicher, ob sie 'an' ist.
Das Stimmgeraet macht einen recht guten Eindruck.
Ich habe kurz einen Gurt ausprobiert (wird nicht mitgelifert, der Gurt der mitgelifert wird ist fuer das Gigbag s.u.), das wollte aber nicht so recht gelingen. Die Gitarre baumelt dann etwas merkwuerdig und unausbalanciert vor dem eigenen Oberkoerper (nicht kopflastig, aber irgendwie muss ich da nochmal verschiedene Varianten ausprobieren - das klappte bei mir nicht auf Anhieb zufriedenstellend).
Richtige Freude kommt auf, wenn man dann den Sound ueber Kopfhoerer hoert. Auf einmal waechst das Instrument foermlich im Raum. Das klingt echt wirklich toll! Ich finde die Mic Option am schoensten (Regler ganz nach rechts) und verstehe nicht, warum einige Rezensenten noch Piezo-Sound dazumischen. Vielleicht ist das Buehnen-Hoergewohnheit. Die Emulation klingt jedenfalls richtig gut. Man kann damit definitiv aufnehmen (wenn man keinen Sound des Bodys auf der Aufnahme braucht, denn den liefert die Emulation naturgemaess nicht).
Die Effekte sind OK. Der Hall ist ganz gut gelungen und auch der Chorus klingt wirklich sehr gut.
Mein Fazit nach einigen Stunden: Klar muss man sich an so eine Bauform erstmal gewoehnen, aber der Sound ueber Kopfhoerer ist wirklich erstaunlich und fuer den sehr spezifischen Einsatzzweck ist das eine gelungene Konzeption. Sehr positiv ist auch die Qualitaet des Gig-Bags. Daher eine Empfehlung, wenn man weiss, worauf man sich einlaesst und den Preis verschmerzen kann. Ich hoffe, meine Bewertung hilft bei der Kaufentscheidung weiter!