Als Besitzer eines H1n habe ich ehrlich gesagt nicht allzu viel erwartet, aber ich muss sagen, dass Gerät hat alle meine Erwartungen erfüllt und teils sogar deutlich übertroffen.
Ich liste jetzt nicht alle technischen Details auf, alles was im Handbuch nachzulesen ist, stimmt, es gibt keine bösen Überraschungen. Man kann zum Beispiel während der Aufnahme, wenn man merkt, die Batterien werden schwach, einfach eine Powerbank oder ein USB-Steckernetzteil anschließen (auch die billigen aus der China-Grabbelkiste, die man so daheim hat) und es geht ohne Unterbrechung, Knacken oder Störgeräusche nahtlos weiter.
In Kombination mit einem Triton Audio FetHead macht man mit jedem dynamischen Mikrofon rauschfreie Aufnahmen von überragender Qualität. Verblüffend, wenn man bedenkt, mit welchem Geraffel man sich bis von ca. 10 Jahren unterwegs noch herumschlagen musste. 32bit-Float klappt auch mit FetHead wunderbar, man kann brüllen so laut man will, da übersteuert nichts. Einschalten, Record drücken und fertig. Das Ding frisst jedes erdenkliche Audiosignal. Auch die 5-Euro-Lavaliers vom Chinesen des Vertrauens funktionieren am Klinkeneingang tadellos, mit Adapter sogar zwei in Stereo.
Mit zwei vollen AA-NiMh Akkus vom schwedischen Möbelhaus (2450 mAh) konnte ich mit zwei angeschlossenen dynamischen Mikrofonen und FetHead, also mit aktivierter Phantomspeisung sowie dauerhaft eingeschaltetem Display und jederzeit angeschlossenem Sennheiser HD25 zum Monitoring eine Aufnahmezeit von 4 Stunden und 36 Minuten erzielen. Länger als erwartet und absolut praxistauglich.
Die Verarbeitungsqualität ist gut, das Kunststoffgehäuse ist wesentlich stabiler als alles, was man bisher von einem Gerät, was H1 im Namen trägt, gewöhnt war. Das Display ist schon sehr klein, aber man gewöhnt sich dran. Das Einzige, was wirklich nervt, ist, dass man während der Aufnahme nicht ins Menü kommt und keinerlei Einstellungen mehr vornehmen kann. Hat man z. B. vergessen, den Hochpassfilter einzuschalten, muss man die Aufnahme unterbrechen. Es wäre schön, wenn Zoom hier per Firmwareupdate eine Lösung finden könnte.
Alles in allem ein schönes Brot-und-Butter-Gerät ohne viel Schnickschnack zum günstigen Preis.