Provokante Überschrift. Gilt aber für einen bestimmten Kontext.
Wir suchen nach einem Zweitbogen für eine gute Familiengeige, die mit dem alten Holzbogen mithalten kann (der muss gerichtet und sollte geschont werden).
Kurzversion: Wir hatten den GEWA Carbon Student. Gut. Aber etwas hat gefehlt. Versuch des fast doppelt so teuren GEWA Advanced Bogens für das erhoffte „etwas mehr“. Nein.
Detaillierter: Der Advanced ist schön gemacht und wirkt wertig. Aber das Handling und der Klang waren jetzt nicht um eine Liga besser (wohlgemerkt auf unserem Instrument und im direkten Vergleich zu einem passenden wertigen Holzbogen). Auch wenn wir das ein bisdvhen erhofft hatten bei dem deutlichen Plus an Preis. Alles sehr subjektiv.
Es wird gern in Reviews geschrieben und im Netz beworben, dass Carbonbögen im unteren Preisbereich (von meinen Recherchen würde ich gefühlt 300 Euro als Marke setzen) preisleistungstechnisch überlegen seien. Seltsamerweise gibts aber immer Abzüge im Klang. Die Holzbögen, die wir bisher testen kommten, waren klanglich immer besser. Ja, Carbon ist stabiler (macht für Schulinstrumente absolut Sinn), nicht witterungsanfällig und in der Produktionsqualität ist sehr konstant. Wenn das Prioritäten sind, stimmt die Aussage sicher. Klanglich kann bisher kein gespielter Carbonbogen mit einem vernünftigen Holzbogen in gleicher Preiskategorie mithalten. Da Klang bei uns der Fokus ist, wirds sicher ein Holzbogen. Vermutlich Dörfler.
Darum gibt es in unserem Kontext nur 3 Klangsterne, wo andere wohl eine 4 gesetzt hätten. Aber wenn der Carbon Student für 80€ nicht viel schlechter klingt und spielt, machen 160 € für den Advanced schon eine Delle im Portemonait.