Da ich häufig die 8 Kanäle meines Focusrite Saffire Liquid 56 komplett nutze, fehlt mir oft eine vernünftige Talkbackoption zu den Musikern. Funkgeräte werden häufig gestört, wenn doch mal ein Kanal im Interface frei bleibt, ist es unschön, wenn die Musiker die ganze Zeit mithören müssen, was in der Regie gesprochen wird, nur weil man vergessen hat, das Mikro wieder herunterzuregeln… Außerdem ziehe ich separate und einfache Lösungen gegenüber umständlichen Routingvorgängen vor. Schließlich hat man mit der eigentlichen Aufnahme schon genug zu tun. Genau dieses Bedürfnis erfüllt das Studio Q von Radial Engineering. Man schließt das Teil mittels (am besten symmetrischer) Verkabelung an die Abhöre im Aufnahmeraum an, drückt den grünen Knopf und ist auf Sendung. Wenn man ihn loslässt, ist man stumm. Dabei hat man die Wahl, ob man in das eingebaute Mikrofon sprechen möchte, oder in ein externes. Hier funktionieren allerdings keine Kondensatormikrofone, da es keine Phantomspeisung gibt. Das interne Mikrofon klingt ein wenig blechern, ist für die Verständigung aber völlig ausreichend. Selbstverständlich hat man über Line in/out auch die Möglichkeit, seine DAW oder ein anderes Gerät anzuschließen, um bereits aufgenommenes Material abzuspielen. Alle Ein- und Ausgänge sind übrigens symmetrisch ausgeführt. Bei Kabellängen bis 50m hatte ich keine Probleme. Längere Strecken habe ich nicht getestet (ebenso wenig wie unsymmetrische Verkabelung). Drückt man während des Abspielens den grünen Sprechknopf, wird das Linesignal abgesenkt. Die Stärke der Absenkung lässt sich an einer versenkten Stellschraube regeln. Dem Gerät liegt eine gedruckte Bedienungsanleitung bei, die mit der hier verlinkten identisch ist:
Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck, das Gehäuse ist aus Metall und sehr stabil. Die Drehregler laufen butterweich und ohne Nebengeräusche. Der Sprechtaster schaltet ein Relais, dessen leises Klacken man auch bei jedem Drücken hört.
Insgesamt bin ich super zufrieden mit dem Gerät, das einzige „Problem“ ist der Preis. 333€ für ein vom Prinzip her simples Elektroprodukt ist schon nicht ganz billig, aber dafür bekommt man eben auch eine perfekt funktionierende simple Lösung zur Studiokommunikation. Mir war es das wert.