Für mich sind Pickups ja eher so etwas wie ein Convenient Produkt. Man will sich keine Arbeit machen, wählt das richtige aus, wirft es oben (in die Signalkette) rein und unten (aus dem Verstärker) kommt was raus.
Wichtig ist dann eben je nach Geschmack und Tageslaune das richtige Produkt auszuwählen. Freilich, man kann sich jeden Sound mit EQ zurechtbasteln. Das wird ja auch ständig gemacht, nur möchte man das ja nicht immer und findet es gut wenn der Pickup möglichst ohne basteln zu müssen den Geschmack trifft. Einen Kult um "den" Pickup Sound würde ich aber nicht machen.
Gesucht habe ich für meine HB CST-24 einen Tonabnehmer am Steg der
- Nicht zu heiß ist
- Nicht zu mittig klingt (Mahagoni Gitarre)
- Einen guten Single Coil per splitting abgibt
- Einfach rockt, am besten ohne, dass ich selbst was machen muss (Convenient Produkt halt)
Fündig geworden bin ich bei dem großen Hersteller aus Californien der seinem SH-16 die obigen Eigenschaften zuspricht.
Die Temperatur des Pickups ist mit 11,2k DCR und (geschätzt) um die 370mV Output ziemlich genau da wo ich ihn haben möchte.
Spannend ist bei dem Teil, dass eine Spule (Norden) heißer ist als die andere, da diese aus dem Duncan Custom stammt. Das verspricht ein probates Mittel gegen lausig leisen splitting Sound zu sein. Und holla, das funktioniert!
Von findigen Bastlern aus dem Duncan Forum ersonnen, ist die Mixtur aus einer '59 Spule im Süden und einer des Custom im Norden ein Schweizer Taschenmesser für den ambitionierten Soundbastler, der ohne EQ seiner Gitarre verschiedenste brauchbare Sounds entlocken möchte.
Seriell macht der Pickup das was er soll: rocken. Nicht zu mittig oder verwischt sondern noch artikuliert komm der Klang aus den Membranen. Schön, dass sich mit dem Volumen Poti von Brett bis wohlig grollendem 70'er Schlaghosen Rumpeln alles einstellen lässt. Ich mag das.
Gesplittet ist der Pickup wiederum eine eigene Marke. Klar, ist ja auch nur eine Spule aber wie erhofft ist der Lautstärke Abfall nicht so hoch wie bei vielen anderen Humbuckern. Die Zerre etwas luftiger, der Clean Sound bald schon stratig. Mit einem gesplitteten Humbucker am Hals der auch was kann (Bluesbucker) schon fast glockig hohl. Funky und krass für eine PRS Klon-Gitarre.
Parallel geschaltet wird der Pickup noch mal etwas dünner. Schlecht ist das auch nicht (leicht Richtung OOP), besser gefällt er mir aber gesplittet.
Insgesamt ist dieser Tonabnehmer für mich ein Gewinner. Ich würde ihn gerne noch in anderen Gitarren ausprobieren, vielleicht löte ich noch mal ein wenig rum oder kauf mir noch einen. Oder zwei. Großer Spaß!