Das Design dieses Mundstückes ist, so wie bei den Theo Wanne Gaja III und Durga III und IV auch, komplex. Der Blick in die Kammer offenbart eine sehr technisch wirkende Konzeption, die jedoch akustisch außerordentlich effektiv ist:
Dieses Mundstück spricht außergewöhnlich gut an.
Die Kammer ist sehr groß, die Schallwand senkt sich ohne Baffle (Stufe) steil hinab. Theo Wanne schreibt, die Konstruktion orientiere sich an Mundstücken der Dreißiger und Vierziger Jahre. Man denkt etwa an das Otto Link Master, welches Musiker wie Coleman Hawkins und Ben Webster, viele andere dieser Generation aber auch, bliesen.
Tatsächlich ist der Klang sehr rund, warm, farbig und dunkel, groß. Allerdings gibt es im Übergang zur Kammer ein flaches Baffle und dieses sorgt wohl dafür, dass der Ton etwas mehr Kontur und Fokus, auch Brillanzen erhält, als etwa ein historisches Otto Link Master zu liefern in der Lage ist. Die dynamische Spanne ist sehr weit! Viele Mundstückhersteller setzen auf einen brillanten Sound mit maximaler Projektion, der zunächst und auf Anhieb begeistert. Theo Wanne geht mit dem Ambika III einen anderen Weg: ein brillanter Ton, hohe Projektion sind möglich, erfordern aber entsprechende Liftführung und Ansatz. Der Klang dieses Mundstückes wächst mit seinem Spieler.
Vergleichbar ist das Gottsu Master 2018, dass klanglich wesentlich näher am historischen Original, dem Otto Link Master, liegt, sich aber ebenso wie das Ambika III leichter bläst und mehr Brillianz und Projektion liefert. Der Klang des Gottsu Master 2018 ist dichter und „dicker“ als der des Ambika III, auch etwas weicher. Welches Mundstück besser ist, lässt sich kaum entscheiden, Geschmacksache. Beide Mundstücke stehen zweifellos an der Spitze dessen, was heute innerhalb dieses speziellen Mundstückdesign möglich ist.