Die Vorzüge:
Ich finde das Ding ist so schnörkellos schön und benutzerfreundlich entworfen, dass es wirklich eine Wonne ist.
Die Idee der Kompressionsfeder und dem stufenlosen Spannungsknopf ist echt super und funktioniert mega gut. Diese Lösung bietet nur Trick an und gefällt mir von allen Konkurrenten am besten! Beide Seiten sind mit Kerben als Orientierungspunkte versehen, was ein sehr exaktes Einstellen mit optischer Feinrasterung möglich macht.
Es ist sehr praktisch, dass das Teil in 2 Minuten zu zwei Singlepedals umgebaut werden kann!
Mir gefällt einfach, dass das Pedal komplett clean aussieht und niergends etwas Unnötiges klappern kann oder irgendwie im Weg ist.
Unwichtig aber trotzdem cool, mir gefällt das eloxierte Rot Schwarz einfach mega! Hatte erst Sorge, dass mir das irgendwann zu verspielt und kindlich rüber kommt und ich mich zu schnell daran satt sehe...nein, ich finde es bis auf die Spinne im Logo wirklich mega gelungen und einzigartig!
Nun zu den Mängeln:
Ja, leider gibt es auch Dinge, die ich an diesem 1100€ Pedal suboptimal bzw. schlecht gelöst finde!
1. Die Befestigungsklammer für den Spannreifen ist ein dummer Scherz! Nicht nur, dass der Zapfen ohne Gummierung daher kommt und einfach mit blankem Alu auf das Holz drücken soll...nein, der Vorlauf vom Hebel ist zudem so knapp bemessen, dass man nur ganz dünnen Schutz zusätzlich zum Spannreifen in die Klammer bekommt. Man muss also den Hebel mit Gewalt an die Bodenplatte drücken, um dann fest zu stellen, dass die texturierte Gummiauflage von Gibraltar niemals dazwischen passen wird. Also das schmale teil von Tama aufgeklebt, damit überhaupt irgend ein Schutz da ist. Die Federspannung ist logischerweise extrem stark, damit es überhaupt irgendwie funktioniert und drückt einem, dank der kleinen Fläche des haltenden Aluzapfens direkt ne Kerbe ins Holz, na gratuliere!
Naja, trotzdem bewegt sich nun die Bodenplatte sehr leicht von links nach rechts. Von ACD gibt`s übrigens ne normale Klammer als Trick Upgrade, die funktioniert... kost halt!
2. Die mitgelieferten Klettstreifen und die Anleitung sind auch ein toller Scherz. Zwei für jede Bodenplatte, eine oben eine unten. Klebt man die Biester nun auf gehen sie auch nicht mehr ab. Kleben also bombenfest dran aber das Pedal kippelt jetzt wie ne Schaukel hin und her, weil die Streifen nur etwas über drei Centimeter lang sind und sehr hoch bauen. Zieht man die Teile wieder ab kleben sie nicht mehr und man muss kreativ werden. Also im Netz gegoogelt und was Ordentliches bestellt!
3. So, jetzt kommen wir zu den kleinen Wehwehchen!
Kein Case und keine Tasche dabei, hmm! Bei der Preisklasse irgendwie wünschenswert!
4. Da sich die Federn jeweils im Bügel über der Bodenplatte befinden, schlägt die Beaterhalterung vom Slave-Beater beim Abbauen der Welle, die sich jetzt lose hin und her drehen kann, direkt ne Kerbe in das schöne Finish. Natürlich an der Stelle, auf die man direkt drauf guckt. Also wenn`s einen stört, dass das Teil beim tragen ständig klötert und an dieser Kerbe arbeitet, muss man das Ding umständlich fixieren.
5. Zum einpacken muss der rechte Beater abgenommen werden, ausser man lässt sich ein großzügiges Case dafür bauen, um nicht ständig die Schraube auf und zu zu drehen.
6. Die Direct-Verbindungsstäbe sind lose auf einer Titaniumachse am Pedalboard verbunden. Wenn man schon in jedem Gelenk ein Kugellager hat, warum baut man diese nicht gleich passgenau ein, so dass über kurz oder lang erst gar kein Spiel entstehen kann?
Das fand ich bei der Ausführung irgendwie etwas verwunderlich und enttäuschend.
Das machen Czarcie Kopyto wirklich um einiges besser!
7. Der rechte Beater zielt in die Mitte des Fells und der linke ist immer Off-Set.
8. Macht man den Beater Schwingungstest, bei dem beide Beater gleich weit nach hinten gezogen werden, verliert die linke Seite eindeutich Schwung, was sehr seltsam ist, da alles absolut identisch eingestellt ist und kein Spiel aufweist.
Das klingt jetzt wirklich ziemlich verheerend aber man muss diese Kritik in Relation zum Preis und im Vergleich zur Konkurrenz sehen!
Ich denke in Sachen Style, Auftreten und Cleanheit ist das Trick Pedal unschlagbar! Es gibt ein paar Punkte bzw. Probleme, die Trick eigentlich ganz leicht ausmerzen könnte, was etwas schade ist!
Grundsätzlich ist dieses Pedal der Knaller aber die Konkurrenz schläft nicht. Wer mit dem Pedal liebäugelt sollte sich vorher die Lösungen von Czarcie Kopyto und ACD angucken und wer zu viel Geld haben sollte noch den Exoten P-16. Diese Pedale sind alle drei meiner Ansicht nach besser als dieses hier, da sie Live tauglicher konzipiert sind und deutlich pragmatischer daher kommen. Der Kostenpunkt ist in beiden Fällen ziemlich ähnlich, ACD kostet 200€ mehr hat aber ein super durchdachtes Faltkonzept inklusive mitgeliefertem Rucksack. Wer ein unsterbliches schweres aber dennoch schnelles Pedal möchte greift zu Czarcie Kopyto inklusive schwerem Flight Case und wer was leichtes kleines will, zu ACD und wer nen schicken Styler will nimmt halt das Trick mit der unschlagbaren Kompressionsfeder ;)
Ich mag sie alle drei!
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Update: Nach knapp 3,5 Monaten Benutzung als reines Übungspad Pedal für tägliche Warm-ups von 20 bis 60 Minuten fangen jetzt schon die ersten wehwehchen an!
Ein Beater is mir abgebrochen und beide direct drive Gelenke an der Bodenplatte klappern.
Bei der Fußmaschine sind 2 oder 3 Inbusschlüssel dabei, wobei an dem Pedal noch weitere Größen verbaut sind. Geht nicht davon aus, dass die Schrauben alle fest gezogen sind - sie werden sich alle lösen!
Trick hält auch nichts von Gewindekleber.
Ich bereue mittlerweile dieses Pedal gekauft zu haben...schade!
In der Praxis nervt mich am meisten, dass der rechte Beater genau in die Mitte des Fells spielt und der linke somit nicht mal auf der Fläche des Übungspads landet. In Kombination mit der wirklich schlechten Rimklemme is das wirklich grauenvoll gelöst!