Ich wollte schon lange einen Fretless Bass mir zulegen. Die Auswahl ist groß und man denkt zuerst natürlich an die Platzhirsche wie Fender. Nach intensiver Recherche habe ich mich für einen Marcus Miller oder Sire Bass entschieden. Und ich kann es schon vorwegnehmen: Diese Entscheidung war mehr als richtig.
Bei der Lieferung kommt der Bass ohne Gigbag oder Koffer, aber recht gut im Karton verpackt an. Thomann hat den Bass nochmal geprüft - zumindest laut beigefügtem Anhänger - und die Qualität kann sich wirklich mehr als sehen lassen. Der Bass hat eine traumhafte Saitenlage, war trotz Transport fast perfekt gestimmt und wies auch sonst keine weiteren Mängel auf.
Beigefügt sind auch zwei Inbus Schlüssel zum Einstellen des Trussroads bzw. für die Intonation. Außerdem ist für alle Vintagefans auch ein Pickups Cover dabei. Hier muss man allerdings eigenständig Löcher bohren. Als alter Mann und Vintage Fan hab ich das natürlich gemacht. Sitz, passt, wackelt und hat Luft! Top.
Die Verarbeitung des Basses ist sehr gut. Natürlich gibt es vielleicht bessere Bridges oder auch die Stimmmechaniken könnten etwas leichtgängiger sein. Aber das Teil kostet nicht mal 600 Euros und ist stimmstabil.
Für mich sensationell ist der Hals. Roasted, traumhaft bespielbar, auch für Menschen mit kleinen Fingern wie mich.
Kommen wir zum Sound. Die passiven Pickups bieten einen soliden Klang. Natürlich gibt es Bässe ab 2000 Euro, die noch vielfältiger klingen, aber der Sound ist satt, durchsetzungsfähig und in Kombination mit den aufgezogenen Flatwounds genau das, nach dem ich gesucht habe.
Mein einziger "Kritikpunkt" ist die Auswahl der Potiknöpfe, die geriffelt daher kommen, wie bei den Boss Effektgeräten. Ein glattes Profil wäre angenehmer im Livespiel.
Das ist aber Jammern auf höchstem Niveau.
Mein Fazit: Super Produkt, überragendes Preis/Leistungsverhältnis. Ich kann den Bass nur empfehlen.